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19 Maggio 2024, aprire la casella numero 2
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MoKo-Adventskalender
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Casella 1
Von Galax Acheronian kommt ein Ausmalbild aus folgendem Buch https://www.moko-verlag.de/schuette,-johannes--die-abenteuer-des-julius-grosztat.php
Markus Kohler vom MoKo-Verlag
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Casella 15

15 Einmalig - nur heute - die Weihnachtsgeschichte von Marlies Hanelt "Zimtsterne und Schneegestöber"

Fantasien besitzen riesige Flügel, mit denen sie ganz weit weg fliegen können. Oft finden sie gar kein Ende - verschwinden in eine andere Welt, ohne wiederzukehren. Aber manchmal wollen sie sich auch mit der Wirklichkeit verbinden, damit wir diese nicht völlig aus dem Blickfeld verlieren. Für bestimmte Kinder ist es sogar sehr wichtig, falls sich die wirklichen Ereignisse im Leben, für sie nicht zum Positiven gewendet haben. Eben solange in eine Fantasiewelt fliehen, um hernach aus ihr wieder erfrischt auftauchen zu können. Denn alles kann letztendlich nur gut werden, wenn man es richtig angeht. Genau so ist es auch dem kleinen siebenjährigen Maik passiert, als er …
***
… mit seinem Vater Holger Svensson zum Weihnachtsmarkt in Broderingen durch den frisch gefallenen Schnee stiefelt. Der befindet sich genau auf dem Marktplatz des fast winzig wirkenden Ortes. Mit hellerleuchten bunten Lichterketten sind alle Buden eingerahmt, die sich bereits vom späten einsetzenden, dunklen Nachmittagshimmel wunderbar abzeichnen und jene zauberhaft erscheinen lassen - so als wären sie kaum vorhanden. Gaslaternchen hängen von dem sie schützenden Holzdach jedes hölzernen Stands herab - geben dem Ganzen etwas Anheimelndes. Wirken wie ein Traum, der niemals enden sollte. Jedenfalls empfindet es Maik so, der schon immer mit sehr vielen Fantasien der Wirklichkeit zu entfliehen sucht. Da Mutter Svensson vor zwei Wochen an einer unheilbaren Krankheit verstorben ist und zwar genau an Maiks Geburtstag, möchte Väterchen Holger seinen Sohn ablenken, damit er auf andere Gedanken kommt. Wird Papa Svensson es mit diesem Weihnachtsmarktbesuch schaffen oder geht Maik andere fantasievolle Wege? Immer noch rieseln Schneeflocken, Sternen gleich, vom Himmel. Scheinen in der kalten Luft stillzustehen. So, als wollten sie sich vor Maiks Gesichtchen mit all´ ihrer Herrlichkeit zeigen - ihm zu verstehen geben, dass man
Traurigkeit durchaus überwinden kann. Es duftet herrlich nach Zimtplätzchen, Zuckerwatte, kandierten Äpfeln und kross gebratenen Würstchen. An einer der wenigen Buden bereitet man dünne Eierkuchen vor, die mit Pflaumenmus, Nuss-Nougat-Creme oder Kirschmarmelade gefüllt sind. Glühwein- als auch Kaffeearomen ziehen durch den weihnachtlichen gestalteten Marktplatz, auf dem sich bereits dickeingemummelte Menschen tummeln - vor der ein oder anderen Bude fast die Beine in den Bauch stehen. Lausige Kälte lässt ihren heißen Atem wie einen Nebelhauch wirken, der zum düsteren Himmel schwebt und sich auflöst. »Schau mal, Papi!«, ruft Maik begeistert. Deutet auf einen alten Herrn mit Weihnachtsmannverkleidung, der seinem Leierkasten eine Melodie entlockt und ständig dabei die Kurbel dreht. Stille Nacht, heilige Nacht. Neben ihm hockt sein getreuer Wegbegleiter auf vier Hundebeinen, winselt und jault dazu im Takt. »Ja, Maik - ich sehe ihn. Weißt du was, wir zwei Hübschen gesellen uns einfach dazu, und ich werde dir eine Geschichte erzählen. Von einem Land, das sich Aurum nennt. Das bedeutet ›Gold‹. Nur hier gibt es goldene Zimtsterne und leuchtendes, goldenes Schneegestöber. Warum dieses so ist, wirst du am Ende bestimmt verstehen, mein Sohn.« Vater Holger nimmt seinen Maik in die schützenden Arme, streichelt über sein strohblondes Haar und lächelt. Gibt ihm zu verstehen, dass er sich bei Väterchen Svensson immer sicher und aufgehoben fühlen kann. Der Leierkastenweihnachtsmann spielt immer noch dasselbe Lied, während Vater Holger die goldene Geschichte zu erzählen beginnt. Maik ihm andächtig, mit durchsichtigen Kullertränchen in den Augen, zuhört. Seinen Sohn in eine andere Welt mitnimmt, damit er sich wieder wohl fühlt und Spaß am Leben hat. ***
Aurum, das Land der goldenen Träume und Fantasien
In Aurum, das man nirgendwo auf der Landkarte findet - da es nur in den Köpfen von Kindern herum spukt, hält der Winter Einzug. Hier leben recht merkwürdige, unterschiedliche aussehende Wesen - wie Trolle, Zwerge und Kobolde als auch eine lustige, herzige Hexe, die nicht wirklich mehr zaubern
kann. Sie hat es einfach vor langer Zeit verlernt, denn das goldene Buch mit den Zaubersprüchen darin, gibt es nicht mehr. Durch ihre Schusseligkeit, als auch dem hohen Alter von 200 Jahren geschuldet, könnte sie es sonst wo liegengelassen haben. Dumm ist zudem, dass sich die Hexe Aurumana nicht mehr erinnern kann, an welcher Örtlichkeit. Vielleicht ist es von der einzigen goldenen Holzbank, direkt in den goldenen Zauberteich gefallen - liegt nun auf dem sandigen Grund, der ebenfalls golden schimmert? Darum erzählt sie - und so soll es auch sein - den lieben langen Tag nur Witze, über die alle Bewohner herzhaft lachen können. Obwohl Aurumana das Liebste verloren hat, was ihr als Hexe wichtig und heilig gewesen ist, zaubert sie eben auf eine andere Weise - nämlich mit lustigen, herzigen Worten, anstatt eintönigen Zaubersprüchen. Niemand in Aurum konnte diesem seltsamen Zaubergefasel etwas abgewinnen, da es einfach als unverständlich herumgekommen ist. Jedoch ist Aurum erst aufgrund dieser Zaubersprüche so entstanden, wie es sich heute darstellt - eben goldig und unverkennbar. Wie sollte es ab jetzt golden weitergehen, wenn doch das Buch des glänzenden Zaubers nicht aufzufinden ist? Denn der Kobold Edlobok wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich goldene Zimtsterne mit goldenem Schneegestöber und Glitzerüberzug, in dieser kalten Jahreszeit genießen zu dürfen. Sie sollten allerdings nach Vanille und Schokolade schmecken. Eventuell käme noch Erdbeer- oder Kirscharoma infrage.
Eigentlich gibt es nur zwei Jahreszeiten in Aurum. Den heißen Sommer und den darauffolgenden knasterkalten Winter. Fast übergangslos ändern sich die Temperaturen von Plusgraden auf Minusgraden, was den Einwohnern nicht wirklich etwas ausmacht. Sie besitzen noch nicht einmal ansatzweise Kleidung zum Wechseln, denn jene passende Wärme erzeugen sie aus ihrem Inneren kommend und mit wohligen Gedanken, die zudem automatisch und stufenlos geregelt werden können. Märchenwesen mit Fantasien sind eben etwas ganz Besonderes. …
***
Vater Holger unterbricht kurz seine Erzählung, blickt in das Gesicht seines Sohnes Maik. Kann in diesem genau ablesen, wie er sich fühlt und die Geschichte bis hierhin angenommen hat. Er lächelt zufrieden und fährt fort,
während der rieselnde Schnee eine andere Farbe anzunehmen scheint. Selbst der Leierkastenweihnachtsmann, die Buden und der ganze Marktplatz, wollen sich passend zur stimmungsvollen Situation einfärben. Etwas darstellen, was nicht wirklich vorhanden ist. Goldene Träume nehmen uns oft gewisse Ängste, und das ist auch gut so. ***
… Es ist mal wieder so weit. Die Hexe Aurumana steht vor der versammelten Rasselbande von Kobolden, Zwergen und Trollen. Erzählt urkomische Witze, so dass sich ihre prallen Bäuche ständig auf und ab bewegen. Wie Gummibälle auf und nieder hüpfen, da sie heftig Lachen müssen. Eigentlich möchte sie liebend gerne wieder zaubern. Und zwar goldene Tannenbäume, Wege und eben alles, damit Aurum weiter wächst und auch so bestehen bleibt. Aber das goldige Zauberbuch ist und bleibt unauffindbar. Jedenfalls noch.
In diesem Moment meldet sich Edlobok und fällt der Hexe ins Wort, weil er von Witzen die Nase gestrichen voll hat. »Bitte, liebe Aurumana«, beginnt der Kobold wie ein Frosch zu quaken. Immer dann, wenn er aufgeregt und gleichzeitig böse wird. »Zaubere mir wenigstens meine heißgeliebten güldenen Zimtsterne mit Schneegestöber. Egal, sie dürfen nach allem Möglichen schmecken – sollten nur einen glitzernden Überzug haben. Hast Du denn wirklich alle Zaubersprüche vergessen?!«, schreit Edlobok, kann sich kaum zurückhalten. Aurumana wirkt traurig und spricht mit Tränen in den Augen. »Herziger Edlobok – würde ich ja, aber ich bin schon uralt, brauche eben mein Zauberbuch, ohne das es nicht mehr wirklich weiter geht. Aber ihr Bewohner von Aurum könnt mir helfen. Sucht gemeinsam nach meinem Buch mit den Zaubersprüchen.«
Alle anwesenden Kobolde, Trolle und Zwerge nicken bejahend mit ihren Köpfen und sind ganz bei der Sache. In Aurum ist es nun einmal so, dass jeder, jeden hilft. Mit dem, was er am besten kann. Denn nur gemeinsam sind die hier lebenden Wesen stark und überwinden alle Schwierigkeiten.
»Ihr wisst doch, Aurum ist nicht wirklich groß, eher winzig - also seid ihr
bestimmt in der Lage, das goldene Buch auch zu finden«, erklärt Aurumana mit leiser Stimme. Ist sich total sicher, dass jenes Buch bald auftauchen wird. »Meine Augen können nicht mehr richtig erkennen, und darum benötige ich eure Hilfe«, endet die Hexe und setzt sich in ihren Zaubersessel, der und wen wundert es, auch golden ist. ´Vielleicht zaubere ich mir später dann eine Brille aus Gold, damit das mit dem schlechten Sehen endlich aufhört?‘, fragt sie sich in Gedanken und schläft übermüdet ein.
In diesem Moment der Stille, vernimmt man noch nicht einmal das Atmen der lustigen Gesellen. Eher die Geräusche ihrer pochenden Herzen - denn sie überlegen angestrengt, wo sie zuerst mit der Suche beginnen sollen. Plötzlich meldet sich der Kleinste von allen, streckt seine rechte Hand wie ein Erstklässler in die Luft und schnippt pausenlos wild mit den Fingern herum. Er zählt zur Familie der außergewöhnlichen Märchen-Fruchtgummis, die man überwiegend auch als Kaubonbons kennt. Hört auf den witzigen, aber dennoch logischen Namen Eztar Lemmuf. Trägt auf dem Kopf eine goldene Zipfelmütze, die lustig hin und her wippt. Sein Körper schaut aus wie ein Ratzefummel, der zum Radieren benutzt wird, wenn man etwas auf dem Papier löschen möchte. Irgendwie ist er froh darüber, keinesfalls der Familie von Gartenzwergen anzugehören, denn diese sind noch nicht einmal ansatzweise so klug wie die Ratzefummel. Zudem stehen sie nur stocksteif in Gärten herum – haben eine Brille auf dem Nasenrücken, tragen oft eine Laterne in Händen oder rauchen Pfeife. Solltet ihr mal einen Laubenpieperzwerg finden, der ein Buch in Händen hält, ist das eher Zufall; als denn Gang und Gäbe. Mehr ist ihnen leider nicht möglich, da es die Menschen so wollen. Wie langweilig wirken sie gegenüber den Ratzefummeln, jene sich sogar in alle Richtungen verbiegen können; eben jeder Situation angepasst.
»Ich hätte eine Idee!«, schreit Eztar lauthals in die Menge der Aurum-Wesen. »Aurumana schläft, und das sollten wir nutzen, um ihr Zauberbuch zu finden«, erteilt er die klare Ansage. »Edlobok und die anderen Kobolde suchen am See, wo sie sich zuletzt aufgehalten hat. Ich und die Ratzefummel-Zwergen-Bande durchforsten das restliche Gebiet von Aurum. Verdammt! So schwer kann das doch wohl nicht sein, oder?« Alle Aurum-Wesen klatschen Beifall und sind sich einig, dass Eztar weiterhin das Führungsruder haben sollte, da er der Klügste ist.

Wo steckt das goldene Zauberbuch?
Verwegenen Blickes begeben sich Edlobok und die Kobolde zum See, der sich vor ihren Augen wie ein goldenes Tuch spannt, das man gebügelt hat. Währenddessen hüpft die Ratzefummel-Meute durch Aurum – auf der Suche nach dem goldenen Zauberbuch. In ihren Gummiköpfen schwebt jene Hoffnung, damit das auch klappt. Zeit, die man nicht wirklich messen kann, vergeht. Edlobok und alle Kobolde stehen vor ihrem Lieblingsteich. Da es nur diesen gibt, haben sie ihn sozusagen in ihre großen Herzen geschlossen. Jetzt stehen sie in dieser Eiseskälte stocksteif da und wirken wie starre Zinnsoldaten. Selbst die in ihren Körpern pausenlose erzeugende Wärme, kann der klirrenden Kälte kaum noch etwas entgegensetzen. Davon unbeeindruckt, beginnen sie die Suche – jeder einzelne von ihnen. Edlobok schaut unter, über als auch hinter der goldenen Sitzbank nach. Kann jedoch nichts sichten. Ein anderer Kobold mit Namen Bokold, taucht in das goldene Reich des Gewässers ein, was ihm sichtlich Vergnügen bereitet. Unschwer am Glucksen und Prusten zu hören, während Blubber- Blasen wie Seifenschaum aus dem Wasser aufsteigen. Leider begegnet er hier nur Goldfischen, die stumm zu sein scheinen. Öffnen ihre wulstigen Fischmäuler, aus denen man kein einziges Wort vernimmt. Sie unterhalten sich eben auf ihre Weise, die lautlos von statten geht. Kein goldenes Zauberbuch weit und breit. Also steigt Bokold unverrichteter Dinge aus dem goldenen Nass, nicht ohne sich vorab kurz umzudrehen und den Goldfischen einen winkenden Gruß zu hinterlassen. Völlig erschöpft lässt er sich auf den goldenen Boden plumpsen, der vor Goldglitter regelrecht funkelt. Wischt die goldenen Wassertropfen vom Körper und atmet erst einmal erleichtert auf. »Wie ich sehe, hast du auch nix gefunden, holder Bokold«, spricht Edlobok und wirkt etwas bedrückt. Mampft vor lauter Frust fortwährend goldene Einhorn-Pilze, die auf diesem Boden gut gedeihen. Kaut drauf herum, als wären sie aus Gummi. Aber das täuscht, da nur ihre Haut etwas zäh ist. Das Innere besteht aus saftigen Kapseln, die durch das Kauen platzen und eine süßliche Flüssigkeit freisetzen; darum das Leckerli der
Aurum-Wesen schlechthin darstellt.
»Verdammt, Edlobok!», regt sich Bokold auf – schreit ihn an. »Wenn das so mit dir weiter geht, wirst du bald explodieren. Siehst jetzt schon wie eine Kugel aus, die man wegrollen könnte!« »Macht nix«, entgegnet Edlobok mit einem flapsigen Unterton und mampft in aller Seelenruhe weiter seine Lieblingsspeise, die man in Aurum mithin auch Murua-Ezlip nennt. »Kann ja abnehmen, wenn mir danach ist. Aber im Moment werde ich damit erst gar nicht beginnen; vielleicht etwas später.« Plötzlich vernimmt Bokold ein Geräusch, das sich wie Niesen anhört und horcht auf. »Hörst du das?«, fragt er mit großen Augen und aufgestellten Ohren seinen Freund Edlobok. Der ist jedoch weiterhin damit beschäftigt, einen nach dem anderen Einhorn- Pilz aus der goldenen Flittererde zu reißen und in den Mund zu stecken. Antwortet darum erst einige Sekunden später, wobei er mit vollgestopftem Mund nuschelt und kaum zu verstehen ist. »Ja, iff haffe daff gehöfft und höffe eff immer noff«, versucht er sich Gehör zu verschaffen und spuckt halbdurchgekaute Pilze direkt auf Bokolds Gesichtshaut. Jetzt schaut er wie ein Streuselkuchen aus und wird mächtig böse. »Lasse es gut sein, Du alter Spucknapf!«, tönt Bokold lauthals und winkt ab. »Von irgendwoher muss doch das ohrenbetäubende Niesen kommen!«, redet er weiter.
Blickt zunächst in die eine und dann in die andere Richtung. Dorthin, wo niedrige Büsche den Gold-Teich umringen – an deren feine Verästelungen goldene Blätter hängen. Erinnern an eine Riege Kinder, die sich untereinander festhalten und lustig im Kreis drehen.
Hinter einem dieser Büsche hockt der Troll Krölle Bölle und versucht aus dem Zauberbuch die Sprüche zu lesen, obwohl er des Lesens nicht mächtig ist. Was für ein Kauderwelsch dabei herum kommt, kann man sich sicher denken. Das ist auch gut so, denn sonst würde Aurum nicht mehr golden, sondern eher silbrig oder gar in Bronzefarben daherkommen. Seine goldenen Wuschel- Haare lugen etwas über dem Busch hervor, wippen vergnüglich im Takt seines Gelächters mit. Vor lauter Jux und Tollerei über die verkehrten ausgesprochenen Wörter, muss er pausenlos abwechselnd Niesen und Lachen, was ihn logischerweise vor Bokolds Blicken und Gehör keinesfalls schützt.
Kobolde können nämlich sehr gut hören und sehen. Bokold schleicht sich gekonnt auf Zehenspitzen heran, da man das Knistern des goldenen Bodens unter seinen Plattfüßen eventuell vernehmen könnte. »Aha! Da haben wir ja den Übeltäter!«, raunt er. Greift nach Krölle Bölles Wuschelhaaren – zerrt heftig daran, so dass er sich nicht wehren kann. Hebt ihn hoch, befördert seinen leichten Körper über den Busch und lässt den immer noch grinsenden Kobold fallen. Jetzt liegt er samt Zauberbuch vor Bokold und amüsiert sich wie Bolle. »Schau mal einer an, hier steckst du also!«, ereifert sich Bokold. Erst jetzt bemerkt er das Buch in seinen knuffigen Händen, das er versucht krampfhaft festzuhalten. »Vor allem, was sehen meine entzündeten Augen? Wo hast du es her? Warum bist du nicht bei uns? Wir haben dich wirklich vermisst, liebster Krölle Bölle.«
»Ich … das ist … ich will doch nur … eben nur lesen«, stottert der lütte Troll mit dem drolligen Bauch, reibt sich die letzten Lachtränen aus seinen kullerrunden Äugelein und fängt sich – spricht wieder zusammenhängende Sätze. »Dieses seltsame Buch hat auf einem der Büsche gelegen und mich aufgefordert, darin zu blättern. Konnte nichts dagegen unternehmen. Zwar kann ich noch nicht wirklich lesen, aber das sollte man ja lernen können«, erklärt Krölle Bölle und beginnt erneut zu niesen. »Das verstehe ich. Aber dieses Buch gehört unserer Zauberhexe Aurumana – weißt du das denn nicht? Sie ist ohne dieses Zauberbuch keine wirkliche Hexe, und das macht sie unendlich traurig. Also werden wir beide jetzt zu ihr gehen, und du legst ihr das Liebste was sie hat, auf den Schoß. Wenn du sie ganz lieb bittest, zaubert sie dir bestimmt so viele Bücher, wie du nur willst«, fordert er Krölle Bölle auf. Legt seinen Arm um die schmalen Schultern des Trolls, während beide dorthin laufen, wo Aurumana immer noch in ihrem goldenen Sessel selig schläft und von Zauberbüchern träumt.
Unwillkürlich muss der witzige Troll schmunzeln, als er die Hexe erblickt. Wie sie da so zusammengekrümmt im Sessel hockt und den Mund leicht geöffnet hat, der teilweise nur einen gelben Stummelzahn entblößt. Schnarcht und scheint den goldenen Wald von Aurum absägen zu wollen. Aber wer schon 200 Jahre auf dem goldenen Buckel hat, sollte sich hierfür nicht schämen müssen. Krölle Bölle legt das goldene Zauberbuch behutsam in ihren Schoß und ist voller Hoffnung auf viele Bücher, die ihm Aurumana zaubern
wird.
Endlich erscheint auch Eztar Lemmuf mit den Ratzefummel-Jungs auf der goldigen Bildfläche. Die Bande wirkt kraftlos und ist frustriert, denn sie konnten das goldene Zauberbuch nicht finden. Einigen hängt darum die Zunge aus dem Mund, während andere sich den Schweiß von der gummiartigen Stirn wischen. Plötzlich erblickt Eztar besagtes Buch in Aurumanas Schoss und atmet erleichtert auf. Wer es gefunden hat und vor allem wie, spielt jetzt keine Rolle mehr, denn ab jetzt geht es endlich mit Aurum weiter bergauf. Die Aurum-Wesen lieben ihre Hexe Aurumana so abgöttisch, dass sie für die Ewigkeit solche komischen Zaubersprüche ertragen werden. Auch Witze erzählt sie zwischendurch. Immer dann, wenn ein Zauberspruch seine goldene Wirkung nicht verfehlt hat. Humorvolle Einlagen als auch die Zauberei werden ab heute in wundervoller Weise umgesetzt und kombiniert, da es der Hexe Aurumana so gefällt. Zudem bringt es den Bewohnern von Aurum eine herrliche Abwechslung, die sie jedes Mal mit lautem Applaus bekunden.
Aurumana erwacht endlich aus ihren Träumen. Reckt und streckt die morschen Glieder, so dass es knackt. Gähnt einige Male herzerfrischend, als würde sie nach Fliegen schnappen wollen.
Noch etwas müde blickt die zauberhafte Hexe auf ihr heißgeliebtes goldenes Zauberbuch, das in diesem Moment der Eintracht zu glänzen beginnt. Aus dem Buch der goldenen Träume fallen goldene Zimtsterne, während vom Aurum-Himmel goldiger Schnee rieselt, jener bald darauf den Boden bedeckt und glitzert. Der einsetzende kalte Wind hebt jede einzelne Flocke hoch – pustet und treibt diese vor sich her, so dass sie wild durcheinander tänzeln. Genau wie bei einem heftigen Schneegestöber. Somit wird Aurum weiter existieren. Eben solange - wie ihr bereit seid, Träume und Wünsche Wirklichkeit werden zu lassen. Sollte es eines Tages dieses Aurum dennoch nicht mehr geben, habt ihr einfach aufgehört, an Wunder zu glauben. Denn Wunder besitzen etwas Besonderes, da sie uns Kraft spenden; wenn sie geschehen.
***
Der Broderinger Marktplatz ist jetzt wie leergefegt. Selbst der Leierkasten spielende Weihnachtsmann hat es sich inzwischen in seiner mollig warmen Wohnung gemütlich gemacht. Neben ihm hockt sein getreuer Vierbeiner und schaut seinem Herrchen beim Verzehr von Zimtsternen zu. Währenddessen rieseln goldene Schneeflocken vom dunklen Himmel und bleiben kurz an den Fensterscheiben hängen; werden dann vom Wind hinfort getragen. Wer kann schon wissen, wohin. Vielleicht ins goldene Aurum?
Auch die Weihnachtsbuden sind geschlossen und wirken düster. Vater Holger hofft nun auf eine Reaktion seines Sohnes Maik, als er die lehrreiche Geschichte beendet hat. Der jedoch blickt sehnsüchtig zum Himmel und hofft auf ein Wunder. In diesem Moment der weihnachtlichen Stille, wispert ein Stimmchen in Maiks Ohr. »Du hast nur einen Wunsch frei, lieber Maik – also überlege gut«, säuselt die Hexe Aurumana. »Ich werde dir jeden Wunsch erfüllen, solange er goldig daherkommt«, flüstert sie weiter. Man würde sogar ein zärtliches Lächeln auf ihrem Gesicht erkennen, wäre sie hier an dieser Örtlichkeit. Denn immerhin ist es nur ihre Stimme, die Maik vernimmt.
Maik muss nicht lange überlegen und tut seinen innigen Wunsch mit zittrigem Stimmchen kund. Maiks stoßweiser Atem gefriert regelrecht in der eiskalten Luft, dem ein Hauch von Gold beigemengt zu sein scheint. »Ich wünsche mir … eine Mama mit goldenem Herzen, die mich über alles liebt. Genauso wie es meine verstorbene Mama getan hat. Sie schaut bestimmt vom Himmel herab und beschützt uns. Das weiß ich ganz genau.« Maik schließt die Augen und wartet. Ein Gefühl von Liebe und Geborgenheit strömt in sein kleines Herz, bis tief in seine kindliche Seele hinab – lässt es freudvoll tanzen.
»Mein lieber Maik«, meldet sich Aurumana. »Ich kann dir zwar nicht deine Mutter zurückgeben, aber dennoch ihre Gefühle, die sie für dich gehegt hat und immer haben wird. Somit wird sie für ewig bei dir sein. Wenn du das spürst, wirst du verstehen was ich meine.« Endlich ist Maik wieder glücklich - lehnt sich an Vater Holgers Brust und wispert, während sich leuchtender Glanz in seinen Kinderaugen zeigt. Strahlen heller und kräftiger, als die Wintersonne tagsüber. »Fröhliche Weihnachten, Papa. Ich habe dich ganz dolle lieb.«
Caselle del Advientos

Casella 1
1-12-2021
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