Fenêtre 12
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Dieses kleine Licht
Ein Windhauch nur und schon ist es aus und vorbei.
Ich kann es ausblasen, zerdrücken, mit dem Fuß drauftreten, nicht zur Kenntnis nehmen, den Kopf schütteln: sentimentales Gesäusel…
Aber ich kann mich dem kleinen Licht auch stellen, mich ihm aussetzen.
„Mit seinem hellen Scheine vertreibt´s die Finsternis…“ singen wir an Weihnachten. Ist es nicht wirklich so?
1989 waren es die Beter in Deutschland, die mit ihren Gebeten, Andachten, ihren Aktionen und Kerzen eine friedliche Revolution begannen, die Mauer zum Einsturz brachten und die Mächtigen vom Thron stießen. Den Bläser kann ich nicht vergessen, der auf der Berliner Mauer den Choral anstimmte: „Nun danket alle Gott…“.
Das Licht ist machtlos, aber nicht wirkungslos.
Jesus, sein Licht, geht durch die Zeit. Es brennt heute noch. Lassen wir uns nicht beunruhigen, es könnte verlöschen. Es bleibt und will uns allen heimleuchten und nach Hause bringen.
Wo sind die Mächtigen dieser Erde von Herodes bis Hitler? Blut und Tränen haben sie gebracht, kein Licht, nur Dunkelheit und Schrecken. Übrig geblieben sind nur Asche und Ruinen.
Das Licht aber hat sie alle überdauert – Jesus – das Licht der Welt. Gott hat es in unsere Dunkelheit gebracht. Er steht dazu, zu seinem Licht.
Und es wird sich ausbreiten, wenn wir in diesen Tagen unsere leeren Akkus wieder aufladen, unsere inneren, geistlichen Batterien, und dieses Licht dann weitergeben: daheim, in der Familie, in der Schule, am Arbeitsplatz, in unseren Kirchen und Gemeinden. Es ist Licht für mich und für andere. Tragen wir es überallhin, wo es dunkel ist. Lassen wir es aufleuchten und zum Zeichen werden gegen Gewalt und Hass in unserem Land!
Wir brauchen dieses Licht: Jesus, den Mensch geborenen Gott, das Kind in der krippe und den Mann am Kreuz.
Komm, Jesus, Licht der Welt, komm mach unser Dunkel hell!
2015 Fenster bei Fam. Kirsch
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