Türchen 10
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Weihnachten ökologisch feiern
Adventszeit, Lichterzeit
Draußen schneit es, drinnen sitzt man gemütlich beisammen bei Tee, Plätzchen - und Kerzenschein. Kerzen gehören zur Adventszeit wie die Plätzchen und in den Wochen vor Weihnachten werden die meisten Kerzen im Jahr gekauft.
Kerzen sind seit rund 2.000 Jahren bekannt, die ersten Kerzen gab es im antiken Griechenland. Im Mittelalter stellte man Kerzen aus Rindernierenfett, Hammeltalg und Bienenwachs her, heute verwendet man Paraffin und Stearin. Doch Kerze ist nicht gleich Kerze, warnt die Verbraucherzentrale Hessen: "Paraffinkerzen, die den größten Verkaufsanteil haben, sind ein verarbeitetes Erdölprodukt, billig, aber nicht gerade umweltschonend produziert." Wegen der gestiegenen Rohölpreise haben manche Kerzenhersteller das Paraffin mittlerweile durch pflanzliche Rohstoffe wie Palmöl oder Kokosfette ersetzt. Ein Großteil der Paraffin-Kerzen werden in China hergestellt: Sie kosten wenig, können aber Giftstoffe enthalten.
Umweltfreundlich: Bienenwachskerzen
Verbraucherberater empfehlen daher, keine Paraffin-Kerzen, sondern solche aus Stearin- oder Bienenwachs zu kaufen: "Die umweltfreundliche Alternative sind Kerzen aus Stearin, die aus dem nachwachsenden Rohstoff Palmöl hergestellt werden, sowie Kerzen aus Bienenwachs. Diese Kerzen sind nicht mit PAK (Polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe) belastet; zudem rußen sie weniger als Kerzen aus Paraffin. Bienenwachs ist gesundheitlich unbedenklich." Außerdem verbreiten Bienenwachs-Kerzen auch noch einen schönen Duft.
Bienenwachskerzen
Bienenwachskerzen lassen sich ganz leicht selbst basteln - besonders Kinder ab Kindergartenalter haben dabei ihren Spaß: Die Wachsplatten (auch Mittelwände genannt), die man ebenso wie Dochte in Bastelläden oder beim Imkerbedarf kaufen kann, werden mit dem Föhn ein paar Minuten weich gemacht. Danach legt man den Docht an einer Seite an, drückt ihn fest und rollt die Platte komplett ein.
Vorsicht bei billigen Figurenkerzen
Vor Kerzen, die mit Acryllacken überzogen sind, warnen Verbraucherberater: Diese Kerzen enthalten nicht nur giftige Stoffe, sie geben sie beim Verbrennen auch an die Umgebung ab und sind somit gesundheitsschädlich. Vorsichtig sollte man auch bei billigen Figurenkerzen sein, deren Außenschicht nicht verbrennt. Sie enthalten unter Umständen Flammschutzmittel, deren Dämpfe die Gesundheit schädigen können.
Auch sonst sollte man ein Auge auf seine Kerzen haben: Wer darauf achtet, dass der Docht nicht zu lang wird, hält die Abgase im Rauch "auf kleiner Flamme". Kerzen sollte man auch nicht auspusten, sondern den Docht kurz ins flüssige Wachs tauchen. Nach einem Abend mit Kerzenschein muss auf jeden Fall gründlich gelüftet werden.
Tipps
Kerzen brennen länger, wenn etwas Salz um den brennenden Docht gestreut wird.
Kerzen nicht flackern lassen, sonst gibt sie mehr Schadstoffe ab. Daher: Kerzen vor Zugluft schützen.
Docht immer kurz halten.
Kerzen behalten eine schönere Form, wenn man sie mit einem in Alkohol getränkten Wattebäuschchen reinigt.
Umwickelt man eine Kerze am Ende mit einem circa einen Zentimeter breiten Streifen Alufolie, kann sie gefahrlos bis zum letzten Rest abbrennen.
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