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31 Octobre 2024, ouvrez la fenêtre numéro 2
(Dernière fenêtre le 25 Décembre 2014)
Sweetvalentine 2014
Hé! pas encore!
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Aller! qu’attendez-vous?
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Jimmy - Sweetvalentines dream come true- 

Wie sehen eigentlich Engel aus? Roman

Kapitel 1

" Wir kommen sofort!", rief Hannes verwirrt in den Hörer. >>Machen Sie sich keine Sorgen. Wir sind in einer halben Stunde bei Ihnen!"
Das Klingeln des Telefons hatte ihn abrupt aus dem Schlaf gerissen. Unausgeruht und durcheinander rieb er sich die Schläfen. Er musste beim Lesen eingeschlafen sein. Er saß im Sessel und hielt das Buch noch immer in der Hand. Erschrocken sah er hinüber zum Tisch. Er hatte die erste Kerze des Adventkranzes angezündet und sie war bis zur Hälfte herunter gebrannt. Aber er erinnerte sich nicht daran sie ausgepustet zu haben. Früher hatte Lea darauf geachtet, dachte er. Sie hatte ihn immer ermahnt, nicht bei Kerzenlicht einzuschlafen. Lea! Da war sie also wieder, die erschreckende Realität, dieses unerträgliche Bewusstsein, das ihn zerriss, ihn in tausend Stücke zerlegte und nichts von ihm übrig ließ, nichts als eine leere Hülle, die zu funktionieren hatte. Wann immer sie gebraucht wurde, ob bei Tag oder bei Nacht. 
Der Gong der alten Standuhr riss Hannes aus seinen Gedanken. Erschrocken sah er zur Uhr. Drei Uhr morgens. Eine halbe Stunde, hatte er dem Menke-Bauer gesagt. Er musste sich beeilen. Und er musste Jochen wecken. Allein würde er das Kalb nicht auf die Welt holen können. Vermutlich ein Kaiserschnitt. Seine Gedanken fuhren Achterbahn in seinem Kopf. Wie lange lag der Anruf zurück? Waren es fünf oder zehn Minuten? Er versuchte, sich zu konzentrieren. Aber in seinem Kopf war nur Leere. Nichts war wirklich, alles vernebelt. Wie gut, dachte er für sich, dass Jochen sich dafür entschieden hatte, die freie Stelle des Tierarzthelfers bei ihm anzunehmen. Was würde er zur Zeit nur ohne ihn machen. Hannes strich sich hastig mit den Händen durch die Haare, griff nach seinem Pullover und warf die Haustür hinter sich ins Schloss. Eilig lief er hinüber zum Rosenhof. >> Jochen, aufstehen, ich brauche deine Hilfe! << rief er schon auf halben Weg, während er sich nebenbei den dicken Norwegerpullover über den Kopf zog und sich den Wollschal um den Hals rollte. >> Jochen! Raus aus den Federn, beeil dich! << Laut und unnachgiebig klopfte er an die Dielentür. Im ersten Stock schob sich der Vorhang zur Seite. Rosalie stand am Fenster und zeigte zur Haustür, die sich fast zeitgleich mit einem durchdringenden Wimmern öffnete. >> Ich sollte die Scharniere mal ölen <<, bemerkte Jochen müde und rieb sich die Augen. >> Gute Idee, aber verschieb es bitte auf später! << antwortetet Hannes kurz und knapp. >> Wir müssen zu Menke Hof, die Suse hat es nun doch etwas eiliger, als erwartet. << Jochen nahm kommentarlos  seine Jacke vom Hacken und zog sich die Mütze tief ins Gesicht. >> Wie spät ist es? << fragte er, während er zwei Schritte hinter Hannes durch den tiefen Schnee zum Jeep stapfte. >> Gerade drei Uhr durch! << antwortete Hannes und öffnete das schwere Holztor zur Scheune. 
>> Sag mal Hannes, was genau heißt eigentlich, die Suse hat es nun doch etwas eiliger als erwartet? << Fragte Jochen, nachdem er noch einmal darüber nachgedacht hatte, was Hannes gesagt hatte. >> Der Menke Bauer rief vor ein paar Minuten an! << erklärte Hannes. >> Er war sehr aufgeregt und sagte die Suse will nicht mehr warten und braucht dringend Hilfe. << Jochen nickte und schob seine Hände tief in die Jackentasche. >> Warum sollte sie auch? << nuschelte er müde vor sich hin. >> Sie muss ja bei Minus vierzehn Grad ihren warmen Stall nicht verlassen. Warum sollte sie also auch Rücksicht nehmen? Vielleicht weil sie eine gutmütige Kuh ist? Und sie mich, Jochen Matthiesen, besonders mag? <<  Hannes sah Jochen aus den Augenwinkel an. Er hatte sich mittlerweile abgewöhnt, Jochens nächtliche Tiraden zu kommentieren. Er kannte sie bereits auswendig. Es würde nicht mehr lange dauern, und er würde fragen >> Hättest du nicht eine Kleintierpraxis eröffnen können, Hannes? In irgendeiner Kleinstadt? Dann würden deine Patienten zu vernünftigen Sprechzeiten in die Praxis kommen, und wir müssten nicht andauernd Mitten in der Nacht in irgendeinen Stall ausrücken. << Und natürlich übernahm Jochen auch fast immer die Antwort selbst. >>Nein, natürlich nicht<<, würde er sagen, >> Mein bester Freund Hannes musste sich hier, mitten in der nordhessischen Einöde zwischen unzähligen Kuhställen niederlassen. 
<< Während Jochen lamentierte und Hannes versuchte, nicht mehr hinzuhören, arbeitete sich der Jeep schwerfällig durch den Neuschnee der Nacht. Das Heizungsgebläse kam nur sehr schleppend gegen die Kälte an. Immer wieder fror die Windschutzscheibe während der Fahrt zu. Hannes konnte die Feldstrasse und der dicken Schneedecke kaum von den danebenliegenden Feldern unterscheiden. Soweit das Auge reichte, war alles eine einzige weiße Fläche und es schneite unaufhörlich weiter. >> Sag mal Hannes, findest du es nicht erstaunlich, dass Suse ihr Kalb so plötzlich auf die Welt bringen will?<< grübelte Jochen vor sich hin. >> Ich will dich ja nicht nerven, aber gestern Nachmittag war ich doch noch bei ihr. Es gab noch keinen einzigen Hinweis. Und an der Zeit ist es doch auch nicht. << Hannes dachte sichtlich angestrengt nach, während er nebenbei das sich bildende Eis von der Innenseite der Windschutzscheibe entfernte. 
Er versuchte sich, sich des Anrufs zu entsinnen, des genauen Wortlauts. Aber alles, was ihm einfiel, war immer wieder nur der eine Satz >> Ich brauche dringend Hilfe!<< Der Rest war verworren. >> Ich muss mich jetzt erst mal auf die Fahrt konzentrieren!<< umging er die Antwort, und Jochen gab sich damit zufrieden. Die Fahrt über den Eppesberg glich einem waghalsigen Abenteuer. Hannes dachte bereits mit Schrecken an die Rückfahrt. >> Wenn das so weiter schneit, sollten wir den Räumdienst abwarten, bevor wir den Rückweg antreten!<< schlug er vor und Jochen nickte schläfrig. Er hatte sich ohnehin auf eine lange Nacht eingestellt. 
Als sie die Bergkuppe überquert und die vorletzte Weggabelung zum Hof hinter sich gelassen hatten, zog Hannes sein Handy aus der Tasche und reichte es Jochen. >> Sieh mal nach, ob wir schon wieder Empfang haben. Wenn ja, dann ruf den Menke Bauer an und sag ihm, dass wir in fünf Minuten da sein werden, und dass wir bei diesem Wetter nicht schneller vorwärts kommen konnten. Er soll schon mal alles bereit legen, warmes Wasser und Tücher und so weiter. Er weiß schon Bescheid. << Jochen sah auf das Display. Auf dieser Seite des Eppesbergs war der Empfang normalerweise recht gut. Er wählte sie Nummer und wartete. Es meldete sich niemand. >> Scheinbar haben sich alle im Stall eingefunden!<< sagte er.>> Im Haus jedenfalls geht keiner ans Telefon. <<

                   **************
Fortsetzung folgt!
Advent 2014
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Wie sehen eigentlich Engel aus? Roman

Kapitel 1

" Wir kommen sofort!", rief Hannes verwirrt in den Hörer. >>Machen Sie sich keine Sorgen. Wir sind in einer halben Stunde bei Ihnen!"
Das Klingeln des Telefons hatte ihn abrupt aus dem Schlaf gerissen. Unausgeruht und durcheinander rieb er sich die Schläfen. Er musste beim Lesen eingeschlafen sein. Er saß im Sessel und hielt das Buch noch immer in der Hand. Erschrocken sah er hinüber zum Tisch. Er hatte die erste Kerze des Adventkranzes angezündet und sie war bis zur Hälfte herunter gebrannt. Aber er erinnerte sich nicht daran sie ausgepustet zu haben. Früher hatte Lea darauf geachtet, dachte er. Sie hatte ihn immer ermahnt, nicht bei Kerzenlicht einzuschlafen. Lea! Da war sie also wieder, die erschreckende Realität, dieses unerträgliche Bewusstsein, das ihn zerriss, ihn in tausend Stücke zerlegte und nichts von ihm übrig ließ, nichts als eine leere Hülle, die zu funktionieren hatte. Wann immer sie gebraucht wurde, ob bei Tag oder bei Nacht.
Der Gong der alten Standuhr riss Hannes aus seinen Gedanken. Erschrocken sah er zur Uhr. Drei Uhr morgens. Eine halbe Stunde, hatte er dem Menke-Bauer gesagt. Er musste sich beeilen. Und er musste Jochen wecken. Allein würde er das Kalb nicht auf die Welt holen können. Vermutlich ein Kaiserschnitt. Seine Gedanken fuhren Achterbahn in seinem Kopf. Wie lange lag der Anruf zurück? Waren es fünf oder zehn Minuten? Er versuchte, sich zu konzentrieren. Aber in seinem Kopf war nur Leere. Nichts war wirklich, alles vernebelt. Wie gut, dachte er für sich, dass Jochen sich dafür entschieden hatte, die freie Stelle des Tierarzthelfers bei ihm anzunehmen. Was würde er zur Zeit nur ohne ihn machen. Hannes strich sich hastig mit den Händen durch die Haare, griff nach seinem Pullover und warf die Haustür hinter sich ins Schloss. Eilig lief er hinüber zum Rosenhof. >> Jochen, aufstehen, ich brauche deine Hilfe! << rief er schon auf halben Weg, während er sich nebenbei den dicken Norwegerpullover über den Kopf zog und sich den Wollschal um den Hals rollte. >> Jochen! Raus aus den Federn, beeil dich! << Laut und unnachgiebig klopfte er an die Dielentür. Im ersten Stock schob sich der Vorhang zur Seite. Rosalie stand am Fenster und zeigte zur Haustür, die sich fast zeitgleich mit einem durchdringenden Wimmern öffnete. >> Ich sollte die Scharniere mal ölen <<, bemerkte Jochen müde und rieb sich die Augen. >> Gute Idee, aber verschieb es bitte auf später! << antwortetet Hannes kurz und knapp. >> Wir müssen zu Menke Hof, die Suse hat es nun doch etwas eiliger, als erwartet. << Jochen nahm kommentarlos seine Jacke vom Hacken und zog sich die Mütze tief ins Gesicht. >> Wie spät ist es? << fragte er, während er zwei Schritte hinter Hannes durch den tiefen Schnee zum Jeep stapfte. >> Gerade drei Uhr durch! << antwortete Hannes und öffnete das schwere Holztor zur Scheune.
>> Sag mal Hannes, was genau heißt eigentlich, die Suse hat es nun doch etwas eiliger als erwartet? << Fragte Jochen, nachdem er noch einmal darüber nachgedacht hatte, was Hannes gesagt hatte. >> Der Menke Bauer rief vor ein paar Minuten an! << erklärte Hannes. >> Er war sehr aufgeregt und sagte die Suse will nicht mehr warten und braucht dringend Hilfe. << Jochen nickte und schob seine Hände tief in die Jackentasche. >> Warum sollte sie auch? << nuschelte er müde vor sich hin. >> Sie muss ja bei Minus vierzehn Grad ihren warmen Stall nicht verlassen. Warum sollte sie also auch Rücksicht nehmen? Vielleicht weil sie eine gutmütige Kuh ist? Und sie mich, Jochen Matthiesen, besonders mag? << Hannes sah Jochen aus den Augenwinkel an. Er hatte sich mittlerweile abgewöhnt, Jochens nächtliche Tiraden zu kommentieren. Er kannte sie bereits auswendig. Es würde nicht mehr lange dauern, und er würde fragen >> Hättest du nicht eine Kleintierpraxis eröffnen können, Hannes? In irgendeiner Kleinstadt? Dann würden deine Patienten zu vernünftigen Sprechzeiten in die Praxis kommen, und wir müssten nicht andauernd Mitten in der Nacht in irgendeinen Stall ausrücken. << Und natürlich übernahm Jochen auch fast immer die Antwort selbst. >>Nein, natürlich nicht<<, würde er sagen, >> Mein bester Freund Hannes musste sich hier, mitten in der nordhessischen Einöde zwischen unzähligen Kuhställen niederlassen.
<< Während Jochen lamentierte und Hannes versuchte, nicht mehr hinzuhören, arbeitete sich der Jeep schwerfällig durch den Neuschnee der Nacht. Das Heizungsgebläse kam nur sehr schleppend gegen die Kälte an. Immer wieder fror die Windschutzscheibe während der Fahrt zu. Hannes konnte die Feldstrasse und der dicken Schneedecke kaum von den danebenliegenden Feldern unterscheiden. Soweit das Auge reichte, war alles eine einzige weiße Fläche und es schneite unaufhörlich weiter. >> Sag mal Hannes, findest du es nicht erstaunlich, dass Suse ihr Kalb so plötzlich auf die Welt bringen will?<< grübelte Jochen vor sich hin. >> Ich will dich ja nicht nerven, aber gestern Nachmittag war ich doch noch bei ihr. Es gab noch keinen einzigen Hinweis. Und an der Zeit ist es doch auch nicht. << Hannes dachte sichtlich angestrengt nach, während er nebenbei das sich bildende Eis von der Innenseite der Windschutzscheibe entfernte.
Er versuchte sich, sich des Anrufs zu entsinnen, des genauen Wortlauts. Aber alles, was ihm einfiel, war immer wieder nur der eine Satz >> Ich brauche dringend Hilfe!<< Der Rest war verworren. >> Ich muss mich jetzt erst mal auf die Fahrt konzentrieren!<< umging er die Antwort, und Jochen gab sich damit zufrieden. Die Fahrt über den Eppesberg glich einem waghalsigen Abenteuer. Hannes dachte bereits mit Schrecken an die Rückfahrt. >> Wenn das so weiter schneit, sollten wir den Räumdienst abwarten, bevor wir den Rückweg antreten!<< schlug er vor und Jochen nickte schläfrig. Er hatte sich ohnehin auf eine lange Nacht eingestellt.
Als sie die Bergkuppe überquert und die vorletzte Weggabelung zum Hof hinter sich gelassen hatten, zog Hannes sein Handy aus der Tasche und reichte es Jochen. >> Sieh mal nach, ob wir schon wieder Empfang haben. Wenn ja, dann ruf den Menke Bauer an und sag ihm, dass wir in fünf Minuten da sein werden, und dass wir bei diesem Wetter nicht schneller vorwärts kommen konnten. Er soll schon mal alles bereit legen, warmes Wasser und Tücher und so weiter. Er weiß schon Bescheid. << Jochen sah auf das Display. Auf dieser Seite des Eppesbergs war der Empfang normalerweise recht gut. Er wählte sie Nummer und wartete. Es meldete sich niemand. >> Scheinbar haben sich alle im Stall eingefunden!<< sagte er.>> Im Haus jedenfalls geht keiner ans Telefon. <<

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Wie sehen eigentlich Engel aus? Roman

Kapitel 1

" Wir kommen sofort!", rief Hannes verwirrt in den Hörer. >>Machen Sie sich keine Sorgen. Wir sind in einer halben Stunde bei Ihnen!"
Das Klingeln des Telefons hatte ihn abrupt aus dem Schlaf gerissen. Unausgeruht und durcheinander rieb er sich die Schläfen. Er musste beim Lesen eingeschlafen sein. Er saß im Sessel und hielt das Buch noch immer in der Hand. Erschrocken sah er hinüber zum Tisch. Er hatte die erste Kerze des Adventkranzes angezündet und sie war bis zur Hälfte herunter gebrannt. Aber er erinnerte sich nicht daran sie ausgepustet zu haben. Früher hatte Lea darauf geachtet, dachte er. Sie hatte ihn immer ermahnt, nicht bei Kerzenlicht einzuschlafen. Lea! Da war sie also wieder, die erschreckende Realität, dieses unerträgliche Bewusstsein, das ihn zerriss, ihn in tausend Stücke zerlegte und nichts von ihm übrig ließ, nichts als eine leere Hülle, die zu funktionieren hatte. Wann immer sie gebraucht wurde, ob bei Tag oder bei Nacht.
Der Gong der alten Standuhr riss Hannes aus seinen Gedanken. Erschrocken sah er zur Uhr. Drei Uhr morgens. Eine halbe Stunde, hatte er dem Menke-Bauer gesagt. Er musste sich beeilen. Und er musste Jochen wecken. Allein würde er das Kalb nicht auf die Welt holen können. Vermutlich ein Kaiserschnitt. Seine Gedanken fuhren Achterbahn in seinem Kopf. Wie lange lag der Anruf zurück? Waren es fünf oder zehn Minuten? Er versuchte, sich zu konzentrieren. Aber in seinem Kopf war nur Leere. Nichts war wirklich, alles vernebelt. Wie gut, dachte er für sich, dass Jochen sich dafür entschieden hatte, die freie Stelle des Tierarzthelfers bei ihm anzunehmen. Was würde er zur Zeit nur ohne ihn machen. Hannes strich sich hastig mit den Händen durch die Haare, griff nach seinem Pullover und warf die Haustür hinter sich ins Schloss. Eilig lief er hinüber zum Rosenhof. >> Jochen, aufstehen, ich brauche deine Hilfe! << rief er schon auf halben Weg, während er sich nebenbei den dicken Norwegerpullover über den Kopf zog und sich den Wollschal um den Hals rollte. >> Jochen! Raus aus den Federn, beeil dich! << Laut und unnachgiebig klopfte er an die Dielentür. Im ersten Stock schob sich der Vorhang zur Seite. Rosalie stand am Fenster und zeigte zur Haustür, die sich fast zeitgleich mit einem durchdringenden Wimmern öffnete. >> Ich sollte die Scharniere mal ölen <<, bemerkte Jochen müde und rieb sich die Augen. >> Gute Idee, aber verschieb es bitte auf später! << antwortetet Hannes kurz und knapp. >> Wir müssen zu Menke Hof, die Suse hat es nun doch etwas eiliger, als erwartet. << Jochen nahm kommentarlos seine Jacke vom Hacken und zog sich die Mütze tief ins Gesicht. >> Wie spät ist es? << fragte er, während er zwei Schritte hinter Hannes durch den tiefen Schnee zum Jeep stapfte. >> Gerade drei Uhr durch! << antwortete Hannes und öffnete das schwere Holztor zur Scheune.
>> Sag mal Hannes, was genau heißt eigentlich, die Suse hat es nun doch etwas eiliger als erwartet? << Fragte Jochen, nachdem er noch einmal darüber nachgedacht hatte, was Hannes gesagt hatte. >> Der Menke Bauer rief vor ein paar Minuten an! << erklärte Hannes. >> Er war sehr aufgeregt und sagte die Suse will nicht mehr warten und braucht dringend Hilfe. << Jochen nickte und schob seine Hände tief in die Jackentasche. >> Warum sollte sie auch? << nuschelte er müde vor sich hin. >> Sie muss ja bei Minus vierzehn Grad ihren warmen Stall nicht verlassen. Warum sollte sie also auch Rücksicht nehmen? Vielleicht weil sie eine gutmütige Kuh ist? Und sie mich, Jochen Matthiesen, besonders mag? << Hannes sah Jochen aus den Augenwinkel an. Er hatte sich mittlerweile abgewöhnt, Jochens nächtliche Tiraden zu kommentieren. Er kannte sie bereits auswendig. Es würde nicht mehr lange dauern, und er würde fragen >> Hättest du nicht eine Kleintierpraxis eröffnen können, Hannes? In irgendeiner Kleinstadt? Dann würden deine Patienten zu vernünftigen Sprechzeiten in die Praxis kommen, und wir müssten nicht andauernd Mitten in der Nacht in irgendeinen Stall ausrücken. << Und natürlich übernahm Jochen auch fast immer die Antwort selbst. >>Nein, natürlich nicht<<, würde er sagen, >> Mein bester Freund Hannes musste sich hier, mitten in der nordhessischen Einöde zwischen unzähligen Kuhställen niederlassen.
<< Während Jochen lamentierte und Hannes versuchte, nicht mehr hinzuhören, arbeitete sich der Jeep schwerfällig durch den Neuschnee der Nacht. Das Heizungsgebläse kam nur sehr schleppend gegen die Kälte an. Immer wieder fror die Windschutzscheibe während der Fahrt zu. Hannes konnte die Feldstrasse und der dicken Schneedecke kaum von den danebenliegenden Feldern unterscheiden. Soweit das Auge reichte, war alles eine einzige weiße Fläche und es schneite unaufhörlich weiter. >> Sag mal Hannes, findest du es nicht erstaunlich, dass Suse ihr Kalb so plötzlich auf die Welt bringen will?<< grübelte Jochen vor sich hin. >> Ich will dich ja nicht nerven, aber gestern Nachmittag war ich doch noch bei ihr. Es gab noch keinen einzigen Hinweis. Und an der Zeit ist es doch auch nicht. << Hannes dachte sichtlich angestrengt nach, während er nebenbei das sich bildende Eis von der Innenseite der Windschutzscheibe entfernte.
Er versuchte sich, sich des Anrufs zu entsinnen, des genauen Wortlauts. Aber alles, was ihm einfiel, war immer wieder nur der eine Satz >> Ich brauche dringend Hilfe!<< Der Rest war verworren. >> Ich muss mich jetzt erst mal auf die Fahrt konzentrieren!<< umging er die Antwort, und Jochen gab sich damit zufrieden. Die Fahrt über den Eppesberg glich einem waghalsigen Abenteuer. Hannes dachte bereits mit Schrecken an die Rückfahrt. >> Wenn das so weiter schneit, sollten wir den Räumdienst abwarten, bevor wir den Rückweg antreten!<< schlug er vor und Jochen nickte schläfrig. Er hatte sich ohnehin auf eine lange Nacht eingestellt.
Als sie die Bergkuppe überquert und die vorletzte Weggabelung zum Hof hinter sich gelassen hatten, zog Hannes sein Handy aus der Tasche und reichte es Jochen. >> Sieh mal nach, ob wir schon wieder Empfang haben. Wenn ja, dann ruf den Menke Bauer an und sag ihm, dass wir in fünf Minuten da sein werden, und dass wir bei diesem Wetter nicht schneller vorwärts kommen konnten. Er soll schon mal alles bereit legen, warmes Wasser und Tücher und so weiter. Er weiß schon Bescheid. << Jochen sah auf das Display. Auf dieser Seite des Eppesbergs war der Empfang normalerweise recht gut. Er wählte sie Nummer und wartete. Es meldete sich niemand. >> Scheinbar haben sich alle im Stall eingefunden!<< sagte er.>> Im Haus jedenfalls geht keiner ans Telefon. <<

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ref. 14036-2008
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