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Build your Advent Calendar
28 April 2024, the calendar is ended.
(Last window on 25 December 2014)
Window nº 11
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Der Wunschlose

Bevor die Kerzen brennen
Zur lieben Weihnachtszeit,
Heißt es bescheiden bekennen,
Womit man das Herz uns erfreut.

Doch sollte mich jemand fragen,
So wäre ich übel daran:
Ich habe kein Wünschlein zu sagen -
Ich bin ein wunschloser Mann.

Ich frag' nicht nach Silber und Golde,
Solange zufrieden ich bin:
Hab' ich nur mein Weibchen, das holde,
Und meinen heiteren Sinn;

Und ist mein Gewissen ein reines
Und bleib' ich nur rüstig und jung,
Und hab' ich ein Häuschen, ein kleines,
Und drinnen der Räume genung;

Und hab' ich im Haus einen Keller
Und drinnen ein Fäßchen mit Wein,
Und hab' ich stets Fleisch auf dem Teller
Und Kleider genügend im Schrein;

Und hab' ich am Haus eine Scheune,
Gefüllt bis zum Dache hinauf,
Und hab' ich im Stall ein paar Schweine,
Und Rößlein mit flinkem Lauf;

Und hab' ich am Haus einen Garten,
Und hab' ich am Garten ein Feld, -
Auf was sollt' ich da wohl noch warten?
Ihr Leutchen, dann pfeif ich auf Geld!

Nichts frag' ich nach Silber und Golde,
Ganz wunschlos leb' ich dahin,
Hab' ich nur mein Weibchen, das holde,
Und meinen heiteren Sinn!

Victor Band
Window nº 15
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Märchentraum

Am Weihnachtsbaum mit ihrem Märchenbuche
Das Mädchen sitzt - ringsum herrscht tiefe Ruh'.
Ein Lächeln spielt um ihre holden Züge,
Schlaftrunken fielen ihre Augen zu.

Sie träumte sich zurück in jene Stunden,
Da sie ein Kind, so heiter, froh und jung,
Und all die Bilder ihrer Kindertage
Sie weckten in ihr auf - Erinnerung.

Erinnerung an sonnige Gestalten,
Die einst so lieb ihr waren und vertraut,
Die sie in ihren schönsten Jugendträumen
Als ihre liebsten Freundinnen geschaut.

Und plötzlich schwebt zu ihr ganz sacht hernieder
Die Märchenfee mit ihrem Zauberstab -
Die Kerzen an dem Baume flackern heller,
Wie sie sich neigt zur Schlummernden herab.

Kennst Du mich noch? begann die Fee zu fragen -
Oft führt' ich Dich in's Land des Sonnenscheins,
Dort sangen Dir verständlich ihre Lieder
Die Vögel meines heil'gen Zauberhains.

Dort führt' ich Dich in mein hellglänzend Schlosse,
Von Edelsteinen funkelnd und Demant,
Wo von den Decken hängen Lichterkronen,
Wo Dir Dein Bild strahlt aus krystall'ner Wand.

Wo Alles, was Dein Herze nur begehret,
Sich Dir erfüllt, wenn Du es kaum gedacht,
Wo man nicht Thränen kennt, noch Sorg' und Schmerzen,
Wo Aug' und Herz in Glückessonne lacht.

Dahin will heut' ich Dich, Du Holde, führen,
Dornröschen harrt schon Dein in dem Palast,
Schneewittchen mit den sieben guten Zwergen
Lädt Dich in ihrem Zauberberg zu Gast.

Rotkäppchen spricht schon mit dem bösen Wolfe -
Laß eilen uns! sonst frißt er sie gar auf!
Und Aschenbrödel schlüpfte aus dem Saale,
Es folgt der Prinz ihr nach in schnellem Lauf.

Und willst Du mir noch weiter fröhlich folgen,
So führ' ich Dich zum tiefen, tiefen Wald,
Wo Hans und Gretel bei der Hexe weilen,
Die, ach, so garstig ist, so bös' und alt.

Laß' eilen uns! sonst flieht die Zauberstunde
Vorbei - und Du hast nichts geschaut,
Horch, horch! Da naht sich schon mein Schwanenwagen,
Ich hör's an seiner Silberglöckchen Laut.

Komm! Steige ein! - Da wacht' sie auf vom Schlummer,
Die Kerzen brannten nieder an dem Baum.
Das Märchenbuch entsank den schlanken Händen
,,Ach Märchenglück! Du bleibst ein holder Traum!"

Olga Arendt-MorgensternWindow nº 2
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Einsiedlers Heiliger Abend

Ich hab' in den Weihnachtstagen -
Ich weiß auch, warum -
Mir selbst einen Christbaum geschlagen,
Der ist ganz verkrüppelt und krumm.

Ich bohrte ein Loch in die Diele
Und steckte ihn da hinein
Und stellte rings um ihn viele
Flaschen Burgunderwein.

Und zierte, um Baumschmuck und Lichter
Zu sparen, ihn abends noch spät
Mit Löffeln, Gabeln und Trichter
Und anderem blanken Gerät.

Ich kochte zur heiligen Stunde
Mir Erbsensuppe mit Speck
Und gab meinem fröhlichen Hunde
Gulasch und litt seinen Dreck.

Und sang aus burgundernder Kehle
Das Pfannenflickerlied.
Und pries mit bewundernder Seele
Alles das, was ich mied.

Es glimmte petroleumbetrunken
Später der Lampendocht.
Ich saß in Gedanken versunken.
Da hat's an die Türe gepocht,

Und pochte wieder und wieder.
Es konnte das Christkind sein.
Und klang's nicht wie Weihnachtslieder?
Ich aber rief nicht: "Herein!"

Ich zog mich aus und ging leise
Zu Bett, ohne Angst, ohne Spott,
Und dankte auf krumme Weise
Lallend dem lieben Gott.

Joachim RingelnatzWindow nº 10
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Mariä Sehnsucht

Es ging Maria in den Morgen hinein,
That die Erd' einen lichten Liebesschein,
Und über die fröhlichen, grünen Höh'n,
Sah sie den bläulichen Himmel stehn.
"Ach, hätt' ich ein Brautkleid von Himmelschein,
Zwei goldene Flüglein - wie flög' ich hinein!" -

Es ging Maria in stiller Nacht,
Die Erde schlief, der Himmel wacht',
Und durch's Herze, wie sie ging und sann und dacht',
Zogen die Sterne mit goldener Pracht.
"Ach, hätt' ich das Brautkleid von Himmelsschein,
Und goldene Sterne gewoben drein!"

Es ging Maria im Garten allein,
Da sangen so lockend bunt' Vögelein,
Und Rosen sah sie im Grünen stehn,
Viel' rothe und weiße so wunderschön.
"Ach, hätt' ich ein Knäblein, so weiß und roth,
Wie wollt' ich 's lieb haben bis in den Tod!"

Nun ist wohl das Brautkleid gewoben gar,
Und goldene Sterne im dunkelen Haar,
Und im Arme die Jungfrau das Knäblein hält,
Hoch über der dunkelerbrausenden Welt,
Und vom Kindlein gehet ein Glänzen aus,
Das ruft uns nur ewig: nach Haus, nach Haus!

Joseph Freiherr von EichendorffWindow nº 23
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Weihnachtszeit

O schöne, herrliche Weihnachtszeit!
Was bringst du Lust und Fröhlichkeit!
Wenn der heilige Christ in jedem Haus
teilt seine lieben Gaben aus.
Und ist das Häuschen noch so klein,
so kommt der heilige Christ hinein,
und alle sind ihm lieb wie die Seinen,
die Armen und Reichen, die Grossen und Kleinen.
Der heilige Christ an alle denkt,
ein jedes wird von ihm beschenkt.
Drum lasst uns freuen und dankbar sein!
Er denkt auch unser, mein und dein!

H. H. von Fallersleben
Window nº 16
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Wunder der Weihnacht

Mit deinem Hauche, würzig rein,
Du lieber Weihnachtsbaum, umwebe mich!
Mit deiner Lichter ruhig heitrem Schein
Zu kindlich reinem Glück erhebe mich!

Wenn du erstrahlst im Kerzenlicht,
Ein herrlich schönes Wunder da geschieht:
Dein Reiz auch den Verbittertsten umflicht,
Haucht ihm ins Herz der Kindheit hohes Lied!

Franz Josef Zlatnik
Window nº 6
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Sankt Niklas und der Fischer

Ein Fischer, der hörig dem krizanen Stein,
Ruht abends bei Mondlicht am Strande;
Es spielten die Wellen mit glitzerndem Schein
Und huschten wie lockend zum Sande.

Da taucht aus dem schimmernden Wasser empor
Ein Weib, wie aus Düften gewoben:
,,Komm, Knabe, wir singen und spielen im Chor!" -
So spricht sie, die Arme erhoben.

Im grünlichen Haar eine Schilfkrone blinkt -
Nie hat er ein Weib so gesehen -
Ihr schimmernd Gewand in den Wogen versinkt -
Nun schaut er sie dicht vor sich stehen.

Das Mondlicht bespiegelt den herrlichen Leib,
Die Augen wie Sterne hell sprühen -
Zum Fischer jetzt neigt sich das liebliche Weib:
,,Du Kühler! - Dein Herzlein soll glühen!"

,,Flink spiele die Pfeife! - Ich singe dazu -
,,Dann tanzen wir hier auf den Wellen!
,,In meinem Palaste zu süßester Ruh
,,Sollst, Knabe, Du Dich mir gesellen!" -

Sein Pfeiflein aus Schilfrohr der Knabe ergriff
Und ließ es ganz sachte erklingen -
So fremd klang die Weise, so seltsam der Pfiff,
So lieblich der Wasserfrau Singen!

Doch wußte der Fischer wohl Altväter Mär
Von lockenden Nixen und Frauen -
Er dachte: ,,Für mich gibt es Hilfe nicht mehr!" -
Die Seele erfüllte ihm Grauen.

Schon greift nach dem Knaben die schimmernde Fei,
Umschlingt ihn mit eiskalten Armen -
Da ruft er, verzagend, den rettenden Schrei:
,,Sankt Niklas! O, tu Dich erbarmen!" -

Da klang durch die Stille ein gellender Ton,
Das Glöcklein der Niklaskapelle;
Es sanken die Arme, es schwankte die Kron',
Die Nixe verschwand in der Welle.

Der Fischer sprang totbleich zum Schlosse hinan:
,,Wer hat hier das Glöcklein gezogen? -
,,Der hat mich erlöset aus zaub'rischem Bann -
,,Ich läge nun tot in den Wogen!"

Doch alle erstaunten ob Kunde und Klang -
Hat niemand die Glocke gezogen -
Von selber bewegten sich Glöcklein und Strang -
Sankt Niklas ist Fischern gewogen!

Johanna Dirnböck-Schulz

Window nº 8
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 	Die goldene Rose

Goldene Rose, du makellose,
Die ich gefunden auf Bethlehems Feld,
Dich trag' ich fröhlich, dich trag' ich selig
Durch alle Wege der wankenden Welt.

Krank vor Verlangen, trauerumfangen
Sucht' ich, der Aermste, nach Blumen im Land;
Blumen des Lebens sucht' ich vergebens,
Konnt' sie nicht finden in irdischem Sand.

Goldene Rose, du makellose,
Kamst aus dem Himmel auf Bethlehems Feld;
Nun ich dich habe, theuerste Gabe,
Hab' ich den Himmel inmitten der Welt!

Leuchtest so sonnig, duftest so wonnig,
Röslein tief innen im heimlichen Grund;
Will dich da hegen, warten und pflegen,
Röslein: du blühst mir das Herz ja gesund.

Goldene Rose, du makellose,
Heilige Blume von Bethlehems Feld,
In süßen Weisen, lauten und leisen,
Will ich dich preisen der lauschenden Welt;

Daß nichts dir gleichet, nichts dich erreichet,
Himmlische Rose in goldiger Gluth;
Wo du gewonnen, bleichen die Sonnen;
Rose, ach Rose, wie bist du so gut!

Röslein, nun blühe, dufte und glühe
Bis in die große, die letzte Stund';
Da will ich grüßen dich noch und küssen,
Goldene Rose, mit sterbendem Mund.

Goldene Rose, du makellose,
Die ich gefunden auf Bethlehems Feld;
Dich trag' ich fröhlich, dich trag' ich selig
Noch durch die obere, ewige Welt!

Emil QuandtWindow nº 20
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Weihnachten

Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend' geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt's wie wunderbares Singen-
O du gnadenreiche Zeit!

J. von Eichendorff
Window nº 25
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Tannengeflüster

Wenn die ersten Fröste knistern
in dem Wald bei Bayrisch-Moos
geht ein Wispern und ein Flüstern
in den Tannenbäumen los,
ein Gekicher und Gesumm
ringsherum.

Eine Tanne lernt Gedichte,
eine Lärche hört ihr zu.
Eine dicke, alte Fichte
sagt verdrießlich: "Gebt doch Ruh!
Kerzenlicht und Weihnachtszeit
sind noch weit!

Vierundzwanzig lange Tage
wird gekräuselt und gestutzt
und das Wäldchen ohne Frage
wunderhübsch herausgeputzt.
Wer noch fragt; Wieso? Warum?
der ist dumm.

Was das Flüstern hier bedeutet,
weiß man selbst im Spatzennest:
Jeder Tannenbaum bereitet
sich nun vor auf Weihnachtsfest.
Denn ein Weihnachtsbaum zu sein:
das ist fein!

James Krüss (1926-1997)



besinnliche Tage und viel Friede auf der Welt 
wünscht euch euer WüscherliWindow nº 13
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Sehnsucht nach der Heimat

Es brannten die himmlischen Kerzen
In leuchtendem Weihnachtsschein.
Ich dachte der Heimat im Herzen:
"O, mögest gesegnet du sein!"

"Ich bin dir ein Fremdling geworden,
Du stilles, verlorenes Glück." -
Da klang es in leisen Akkorden,
Als ob sie mich riefe zurück.

Sie grüßte so freundlich hernieder,
Hell strahlte der Abendstern -
"Ich grüße dich tausendmal wieder
Aus stiller und einsamer Fern'!"

Oskar HäringWindow nº 4
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Zeichen der Zeit

(Weihnacht 1899)

Am Himmel seh' ich Flammenzeichen,
Auf Erden wird es wunderlich.
Es wetterleuchtet; Wolken schleichen
Unheimlich und verbünden sich.

Wie ferne Donner dröhnen Klagen,
Und weit und weiter wird die Kluft.
Ein wirrer Knäuel dunkler Fragen
Durchschwirrt mit Sturmgebraus die Luft.

Es wanken Säulen, welche trugen
Den Bau mit stolzer Sicherheit.
Es knarrt und kracht in allen Fugen.
Mit Macht stürmt an die neue Zeit.

Es brodelt längst in dunklen Schlünden;
Schon zucken Flammen blutig rot,
Die Unheil und Verderben künden,
Die Boten sozialer Not.

Wann wird das Sturmsignal ertönen?
Der Ruf, der rings die Reihen schließt? -
Wann wogt der Strom von Blut und Thränen,
Der tropfenweis schon heute fließt? -

Doch horch! - ich höre Weihnachtslieder.
Die Menschheit lauscht dem süßen Klang.
Wer gab der Welt den Frieden wieder? -
Die Liebe, die den Haß bezwang.

Wilhelm Edelmann
Window nº 7
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Advent

Schneeflocken fallen nieder,
Der Winter zog ins Land,
Nun wird Christkindlein wieder
Vom Himmel hergesandt.

Und wie die Kinder jubeln:
O Christkind, komm herein,
So bitten auch die Alten,
Ja, komm mit deinem Schein;

Mach unsre Augen helle
Und unsre Herzen weit,
Mach viele, milde Hände
Zum Geben frohbereit.

Und bringe Trost und Freude
Für jedes bange Herz,
Und leite die Verzagten
Im Glauben himmelwärts.

Die Einsamen und Armen
Mach du an Liebe reich,
Und allen müden Seelen
Der Hoffnung Schwingen zeig'!

Ja, komm, du Weihnachtssonne,
Und leuchte hell hinein
In unser aller Herzen
Mit deinem Freudenschein.

Anna Schöler
                    Window nº 3
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Rauhreif vor Weihnachten

Das Christkind ist durch den Wald gegangen,
Sein Schleier blieb an den Zweigen hangen,
Da fror er fest in der Winterluft
Und glänzt heut' Morgen wie lauter Duft.

Ich gehe still durch des Christkind's Garten,
Im Herzen regt sich ein süß Erwarten:
Ist schon die Erde so reich bedacht,
Was hat es mir da erst mitgebracht!

Anna RitterWindow nº 18
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Christabend in der Fremde

Die Welt so weiß, so fremd und weit,
Die Nacht so nah', der Weg so lang,
Der Fuß so wund, das Herz voll Leid,
Ist das, o Gott, ein Weihnachtsgang!
Ja, Weihnacht heut für Jung und Alt,
Für jedes Herz an Glück so reich,
Der Wanderbursch nur einsam wallt,
Das Aug' gesenkt, die Wange bleich!

Weh thut's, so in der Fremde sein,
Doch doppelt weh am Weihnachtsfest,
D'rum blickt er auch so traurig d'rein,
Ach, alle Welt ihn ja verläßt!
Kein Haus sich öffnet gastlich heut
Dem armen, fremden Wandersmann,
Kein Herz ihm traut Willkommen beut,
Kein Mund ihm sagt: ,,Kehr' ein, klopf' an!"
Wohl eine Gabe hier und dort
Ward kalt und fremd ihm heut gereicht,
Kein lieber Blick, kein freundlich' Wort
Hat lind sein armes Herz erweicht!
Und träumend geht er nun dahin
Den stillen, weiß beschneiten Pfad,
Und träumend eilen Seel' und Sinn
Zur Ferne, wo sein Heim er hat!

Er hat ein Heim so lieb und traut,
Der arme Mann, - nun nicht mehr arm
Nein, - denn mit Geistesblick er schaut
In's Mutteraug' so liebewarm!
Er sieht die Witwe betend knie'n
In Thränen vor Mariens Bild:
"Maria, hüt' und schütze ihn!
Sei Du ihm nah'! führ' Du ihn mild!"

Da öffnet leise sich die Thür,
Und eine blonde Maid tritt ein:
,,Lieb' Mütterlein, jetzt komm' mit mir,
Bald wird es Zeit zum Christamt sein!
Komm, stütze dich aus meinen Arm,
Und laß uns zum Altare geh'n,
Zum Gotteskind' in Liebe warm
Für deinen fernen Sohn zu fleh'n!"
,,Marie! mein Lieb so treu und traut!
O Mutter, segne Gott dein Herz!"
Der Wand'rer spricht's, - ein Thränlein thaut
In heißer Lieb' und stillem Schmerz!
Er sieht sie geh'n - ein rührend' Bild!
Zum schönen Amt der heil'gen Nacht,
Die Maid so hold, so engelsmild,
Die Mutter bleich und gramverwacht!

Und wie er so mit Beiden geht
Im Geiste nun - wie's nur geschah!
Vor einem stillen Friedhof steht
Er plötzlich traumverloren da!
Hat ihn sein Engel hergebracht,
Zu kehren bei den Todten ein?
Wohlan! auch hier ist's heil'ge Nacht,
Auch hier wird Christkind nah' ihm sein!

Der Tannenbaum auf jenem Grab
Scheint ihm zu winken lieb' und leis',
Da legt er still sein Bündel ab,
Da ruht er aus von langer Reis'!
Das Haupt gelehnt am Tannenbaum,
Die Hände vor's Gesicht gedrückt,
Träumt wachend er gar süßen Traum,
Sein Herz zur fernen Heimath blickt!
Und endlich schläft ganz still er ein
Auf weißem Grab zur heil'gen Nacht!
Da strahlt's um ihn wie Lebensschein
Und Himmelslicht, - o welche Pracht!
Im Heimathskirchlein der Altar
Erglänzt vor ihm im Weihnachtslicht,
Mit Jubelliedern süß und klar
Drängt Alt und Jung zum Kripplein dicht.

Das Glöcklein tönt, und hoch empor
Der Priester nun die Hostie hält,
Wie Strahlenglanz quillt's d'raus hervor,
Und sieh, ein lichter Strahl, er fällt,
Gesandt von treuer Liebe fleh'n,
Bis in des Schläfers Herz hinein;
Wie ist ihm doch so wohl gescheh'n,
Er meint im Himmel schon zu sein!

Er lächelt wie ein Kind im Traum,
Dann steht es still, das müde Herz,
Zu Christkinds ew'gem Weihnachtsbaum
Schwingt sich die Seele himmelwärts!
Und mehr und mehr deckt weich und dicht
Der Schnee den stillen Schläfer zu,
Ein Grabtuch, strahlend rein und licht,
Hüllt lind ihn ein zur letzten Ruh'!
Fern aber durch die stille Nacht
Zwei Frauen wieder heimwärts geh'n,
Was haben Beide wohl gedacht?
Wen mögen sie im Geist jetzt seh'n?
"O Mutter, wo er heut wohl ist,
Heut, in der stillen heil'gen Nacht!?"
,,,,Marie, glaub's fest, der heil'ge Christ
Hat - wo er sei - ihm Licht gebracht!""

Cordula Peregrina







               Window nº 22
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Weihnachtsblues

Das Fest ist auf den Hund gekommen,
sagt Tante Käthe.
Da wird man nur noch ausgenommen,
sagt Tante Käthe.

Ach, Weihnachten ist kein Genuss mehr,
sagt Tante Käthe,
dazu hab ich jetzt keine Lust mehr,
sagt Tante Käthe.



Es dreht sich alles nur noch um das Schenken.
Man sollte doch zum Fest an andre Dinge denken.
An Nächstenliebe beispielsweise zu den Armen,
doch der Konsum kennt ja bekanntlich kein Erbarmen.

Nein, im Advent geht man im Kaufgewühl fast unter,
und all das zieht mich jedes Jahr unheimlich runter.
Ich für mein Teil mach diesen Rummel nicht mehr mit:
ich fliege dieses Jahr zum Shoppen nach Madrid!

Renate Eggert-Schwarten
Window nº 5
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Knecht Ruprecht

Von drauß', vom Walde komm' ich her;
Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
Sah ich goldene Lichtlein sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor
Sah mit großen Augen das Christkind hervor,
Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,
Da rief's mich mit heller Stimme an:
,,Knecht Ruprecht," rief es, ,,alter Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Himmelstor ist aufgetan,

Alt' und Junge sollen nun
Von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
Und morgen flieg' ich hinab zur Erden,
Denn es soll wieder Weihnachten werden!"
Ich sprach: ,,O lieber Herre Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist;
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo's eitel gute Kinder hat."
- ,,Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach: ,,Das Säcklein, das ist hier:
Denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
Fressen fromme Kinder gern."
- ,,Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach: ,,Die Rute, die ist hier:
Doch für die Kinder nur, die schlechten,
Die trifft sie auf den Teil, den rechten."
Christkindlein sprach: ,,So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!"

Von drauß', vom Walde komm' ich her;
Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich's hierinnen find'!
Sind's gute Kind', sind's böse Kind'?

Theodor Storm
                    Window nº 12
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Weihnachtsglocken

Das sind die Weihnachtsglocken;
O, weihevoller Klang.
Sie jubeln und frohlocken,
Wie himmlischer Gesang.

Sie jauchzen sel'ge Lieder,
Vom Himmelslust geschwellt,
Und künden Freude wieder
Der friedelosen Welt.

Elisabeth KolbeWindow nº 9
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Der Friedensbote

(1870.)

Es stieg herab, den Friedensgruß zu bringen,
Der einst den Hirten auf dem Feld erschallte,
Ein Himmelsbote mit lichtweißen Schwingen
Und goldnem Haar, das schön in Locken wallte.

Sein Blick ist Freude und sein Herz ist Danken,
Auf seinen Lippen schwebt die süße Kunde,
Die er hinein will rufen in die Schranken
Arm-engen Lebens auf dem Erdenrunde.

Jetzt noch umfangen von erhabnem Schweigen,
Läßt er die Blicke schweifen zu den Sternen;
Bewundernd sieht er ihren ernsten Reigen
Und sieht sie wandeln durch endlose Fernen.

Der Erde kommt er näher, schon begrüßen
Ihn die Gestirne aus der Meere Spiegeln;
Auf einer Wolke rastend mit den Füßen,
Weilt er und blickt hinab mit ruh'nden Flügeln.

Da sieht er Scharen auf den Kampfplatz fliegen
Und Rufe der Verwünschung hört er schallen;
Die Todten sieht er unbegraben liegen,
Die in der blut'gen Feldschlacht sind gefallen.

Er sieht die Flamme Städt' und Dörfer lecken,
Jetzt niederducken sich, als wär' sie bange
Vorm Licht des Himmels, jetzt sich wieder recken
Empor mit Ingrimm, eine rothe Schlange.

Auf des zerstörten Herdes Trümmersteinen
Hört er die Frau'n und hört die Kinder klagen;
Im Elend sieht er die Verlaß'nen weinen
Um ihre Schützer, die der Krieg erschlagen.

Da wendet sich der Engel, daß er flüchte
Vom Ort des Grauens, aufwärts schwebt er wieder;
Und klagend wirft vor Gottes Angesichte
Und flehend sich des Himmels Bote nieder.

"Erbarmender, woll' Deine Blicke lenken
Voll Gnade zu den Menschen, die du schufest.
Sie werden zitternd Deiner Macht gedenken
Und deine Stimme hören, wenn du rufest.

Mein Mund ist machtlos, doch mich jammert ihrer;
O, daß sie wieder Deine Kinder werden,
Aus deiner Höh', allmächtiger Regierer,
Ruf' Du hernieder: Es sei Fried' auf Erden!"

Johannes Trojan
Window nº 21
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Helle Glocken klingen wieder,
Kinder singen Weihnachtslieder,
Kerzen schenken warmes Licht,
das von Liebe und Vergebung spricht.

Das Fest der Liebe wird begangen,
von dem schon alte Lieder sangen,
Einkehr herrscht in allen Herzen,
Abschied nimmt man von den Schmerzen.

Weihnachten heißt "Danke" sagen,
nun ruhen Ärger und auch Klagen,
eine Zeit des Friedens naht heran,
für jede Frau und jeden Mann.
Window nº 19
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Weihnachtsbäume von Gustav Falke


Nun kommen die vielen Weihnachtsbäume
aus dem Wald in die Stadt herein.
Träumen sie ihre Waldesträume
wieder beim Laternenschein?

 

Könnten sie sprechen! Die holden Geschichten
von der Waldfrau, die Märchen webt,
was wir uns erst alles erdichten,
sie haben das alles wirklich erlebt.

 

 

Da steh'n sie nun an den Straßen und schauen
wunderlich und fremd darein,
als ob sie der Zukunft nicht trauen,
es muß doch was im Werke sein!

 

 

Freilich, wenn sie dann in den Stuben
im Schmuck der hellen Kerzen stehn,
und den kleinen Mädchen und Buben
in die glänzenden Augen sehn.

 

 

Dann ist ihnen auf einmal, als hätte
ihnen das alles schon mal geträumt,
als sie noch im Wurzelbette
den stillen Waldweg eingesäumt.

 

 

Dann stehen sie da, so still und selig,
als wäre ihr heimlichstes Wünschen erfüllt,
als hätte sich ihnen doch allmählich
ihres Lebens Sinn enthüllt;

 

 

Als wären sie für Konfekt und Lichter
vorherbestimmt, und es müßte so sein,
und ihre spitzen Nadelgesichter
sehen ganz verklärt darein.


(Gustav Falke)Window nº 24
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Warten auf das Christkind

Wir warten auf das Christuskind,
es kommt zu uns bestimmt geschwind`,
verbreitet dabei seinen Segen,
begleitet uns auf allen Wegen.
Zum großen Erlebnis wird unser Fest,
auf das es sich gut warten lässt.
Die Straßen erglänzen im Lichtermeer,
wir freuen uns doch schon so sehr.
Alle Adventskerzen strahlen in voller Pracht,
dem Heiligen Abend wird gedacht.
Wenn der Tisch mit schönen Gaben gedeckt,
ist unser gemeinsames Glück perfekt.


© http://weihnachtsgedichte.de

Ich wünsche allen ein friedliches Weihnachten 

euer WüscherliWindow nº 17
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Christbaum und Krippe

Durchs Fenster strahlt am Weihnachtsfeste
Ein Lichterbaum. Es lockt sein Glüh'n
Aus dem Juwelenschmuck der Gäste
Ein augenblendend Funkensprüh'n.
Ein Christbaum ist's, doch was er kündet,
Das hat mit Christus nichts gemein.
Der Mammon hat ihn angezündet
Und prahlt mit seinem grellen Schein.

Und wandert ihr am Fest der Schieber
Vorbei mit zorngeballter Faust,
Dann kommt, ich führ' euch dort hinüber,
Wo heut' der wahre Christus haust.
Es geht durch enge, finst're Gassen;
In einem Kirchlein, arm und alt,
Da liegt im Kripplein weltverlassen
Des Heilands dürftige Gestalt.

Der Raum ist kalt, zwei trübe Kerzen
Beleuchten matt das Jesuskind.
Doch euch wird's warm und hell im Herzen,
Ein Zauber ist's, der euch umspinnt.
Verklung'ne Zeiten kehren wieder,
Der Kinderglaube steigt herauf -
Gerührt sinkt ihr vorm Kripplein nieder
Und steht getröstet wieder auf.

Ottokar Kernstock

Window nº 14
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Die Glocke von Innisfare

Weihnachtabend, Fest der Kleinen,
Wie sie harren auf dein Erscheinen,
Wie mit freuderothen Wangen
Jubelnd laut sie dich empfangen!
Weihnachtabend, bei Arm und Reich,
Ueberall grünt dein Tannenzweig;
Ueberall brennen deine Kerzen,
Ueberall schlagen kleine Herzen,
Strecken hastig kleine Hände
Sich entgegen deiner Spende;
Ueberall grüßt dich, wo es sey,
Weihnachtabend, ein Freudenschrei!

Weihnachtabend, Fest der Kleinen,
Dorther grüßt dich leises Weinen!
Dort, wo Schottlands klarer Tweed
Rauscht durch Chediots Waldgebiet,
Wo sich zwischen Felsenengen
Coldstream's Hütten zusammendrängen,
Dort im Stübchen, arm und kahl,
In der Dämm'rung mattem Strahl,
Wacht ein Kind am Schmerzenlager,
Drauf die Mutter blaß und hager
Aechzt und stöhnt in Fieberqual.
Arme Mary, zehn Mal kaum
Sah sie blühen den Apfelbaum,
Und schon gelben Sturm und Wetter
Ihr des Lebensbaumes Blätter;
Sorgend sitzt sie, horcht und lauscht,
Wie der Mutter Pulsschlag rauscht,
Blickt im Dunkeln scheu umher,
Und das Herz dom Kummer schwer,
Grüßt sie still mit leisem Weinen,
Weihnachtabend, dein Erscheinen!

Durch die rauchgeschwärzten Scheiben
Irrt ihr Blick und starrt hinaus
In des Nachtgewölkes Treiben;
Sieh, da geht im Nachbarhaus
Licht an Licht auf, hell wie Sterne,
Weihnachtsjubel schallt von Ferne,
Froher Spiele Saus und Braus,
Und vor Kummer und vor Sehnen
Heißer fließen Mary's Thränen,
Und ihr Herz wird trüb und trüber;
Horch, da schallt das Lied herüber,
Das zur Weihnachts=Feierstunde
Dorten geht don Mund zu Munde;
Also weht's don Ferne her:

,,Im Kloster von Innisfare
,,Da tönt nicht Chor, noch Orgel mehr;
,,Die schlimmen Sachsen warfen's nieder,
,,Seitdem erhob es sich nicht wieder;
,,In Trümmern liegt's, mich dauert's sehr,
,,Das Kloster von Innisfare!"

,,Vom Kloster von Innisfare
,,Nur eine Kapell' ist übrig mehr;
,,Drin hängt ein Glöcklein von gutem Klange,
,,Zieht einer zur rechten Zeit am Strange,
,,Wirkt Wunder rings im Land umher
,,Das Glöcklein von Innisfare!"
,,Das Glöcklein von Innisfare!
,,Liegt ein Kranker darnieder schwer,
,,Daß er wieder euch gesunde,
,,In der Christnacht zwölften Stunde
,,Zieht das Glöcklein, ich rath' euch's sehr,
,,Das Glöcklein von Innisfare!"

Leise war das Lied verklungen,
Und ein Seufzer, dumpf und schwer,
Tief vom Herzen losgerungen,
Tönt dom Schmerzenslager her,
Und der Worte mächtig kaum,
Stammelt die Kranke im Fiebertraum:
,,Ja, die Glocke von Innisfare!
,,Wenn noch dein Vater am Leben wär',
,,Daß er das Glöcklein mir läuten ginge,
,,So entkäm' ich des Todes Schlinge;
,,Müßte nicht hier in Noth verderben,
,,Mary, mein Kind, da müßt ich nicht sterben!
,,Wenn noch dein Vater am Leben wär'!" -
Spricht's und sinkt zurücke wieder,
Und Erschöpfung, bleiern schwer,
Lähmt die Zunge, lähmt die Glieder!
Schweigend senkt die Nacht sich nieder;
Rings ersterben Sang und Tanz,
Festgejubel und Lichterglanz;
Stille wird's in allen Hütten,
Christnacht kommt herangeschritten.

Durch Coldstream's Schlucht weht Sturmgebraus,
Und löscht am Himmel die Sterne aus;
Schnee wirbelt nieder dicht und schwer,
Eilf Schläge dröhnen vom Thurme her.
Der Riegel klirrt, es knarrt die Thür';
Wer wagt ins Freie sich herfür?
Wer wagt in die wilde Nacht sich hinaus,
In Schneegestöber und Sturmgebraus?
Ein Mädchen ist's, zart, schmächtig, klein;
Wohl hüllt es in sein Plaid sich ein,
Doch gibt's die Füße nackt dem Eis,
Die blonden Locken dem Sturme preis;
Ein Stab bewehrt die eine Hand,
Die andre hält der Leuchte Brand,
So eilt sie hin, rasch wie der Wind,
Und rieth' ihr Einer: ,,Steh' still, mein Kind!

,,Der Sturm verweht dich in seiner Flucht,
,,Der Schnee begräbt dich mit seiner Wucht;
,,Kehr' heim in's schützende Gemach,
,,Das Wetter will nicht - gib ihm nach!"
Drauf spräch' sie nur: ,,Habt schönen Dank!
,,Die Mutter liegt daheim schwer krank;
,,Muß läuten das Glöcklein von Innisfare,
,,Mein Vater ist nicht am Leben mehr!"
Das spräche sie und eilte fort;
Nehm' Gott sie denn in seinen Hort! -

Bergan, bergunter, hinab, hinauf,
So stürmt sie hin in raschem Lauf;
Schnee birgt die Kluft und deckt den Stein,
Hab' acht; glatt ist der Felsenrain!
Sie strauchelt, sie gleitet - Weh, sie fällt! -
Die Leuchte liegt am Stein zerschellt,
Sie aber rafft sich frisch empor,
Und eilt dahin rasch wie zuvor!
Was aber, horch, trabt hinterdrein?
Sollt' es ihr treuer Haushund seyn?
Doch dünkt mich fast das grause Thier -
Ein Wolf - Nun ist's vorbei mit ihr! -
Schon naht er knurrend, fletscht den Zahn,
Und faßt ihr Plaid und springt sie an
Da weicht ihm unterm Fuß der Grund,
Er sinkt in der Wolfsgrub' offnen Schlund;
Die Decke, die unter dem Kind nicht brach,
Gab bei dem Sprung des Thieres nach;
Ihr Plaid nur zerrt's mit sich hinab.
Sie aber sich kreuzend in raschem Trab
Eilt muthig weiter hinab, hinauf,
Bergan, bergunter in flücht'gem Lauf!
Wohl trieft ihr Röcklein, wohl trieft ihr Haar,
Wohl steht auf der Stirne der Schweiß ihr klar,
Wohl wirbelt der Schnee rings schwer und dicht,
Sie achtet's nicht, sie weiß es nicht;
Nach Innisfare nur steht ihr Sinn,
Doch halt, wo trug ihr Fuß sie hin?
Weil ihr die Leuchte dort zerbrach,
Ging irrend falschem Pfad sie nach;
Das Kloster liegt drüben auf der Höh',
Und sie steht unten tief am See;
Wenn Eis auch die Fluth in Fesseln legt,
Wer weiß, ob's hält, wer weiß, ob's trägt?
Und soll sie zurücke? - Nimmermehr!
Da dröhnen drei Schläge vom Dorfe her;
"Drei Viertel auf zwölf! - So helf' mir Gott;
"Ich muß hinüber, und wär's mein Tod!"
Da ist sie schon am Uferrand
Halt' ein, mein Kind, und bleib' am Land!
Das Eis ist dünn - Noch ist es Zeit
Schon kracht's und prasselt's weit und breit
Da bricht's - ein Schrei - Nehm' deine Huld
Sie gnädig auf, die rein von Schuld!
Doch nein - noch flimmert ihr weiß Gewand,
Von Scholl' zu Scholle springt sie ans Land
Nun ist sie drüben, und nun im Lauf
Stürmt sie den Klosterberg hinauf
Nun ist sie oben, nun ist's erreicht,
Nun schlägt das Herz ihr frei und leicht,
Nun athmet sie auf tief, frei und lang;
Er ist vollbracht der schwere Gang!
Und dorwärts dringt in frommer Lust
Sie durch der Trümmer Schutt und Wust;
Nur eine Capelle ist übrig mehr,
Dort ragt ihr spitzes Thürmlein her,
Und aus dem Thürmlein glänzt von fern
Die Glocke her, ein Rettungsstern;
Die Thür' steht offen, sie tritt hinein;
Nun lass' das Werk vollendet seyn,
Zieh' an das Glöcklein, daß es klingt
Und deiner Mutter Genesung bringt!
Was säumst du, Kind? Was suchst du lang?
Greif' zu - Herr Gott, es fehlt der Strang!
Zu ihren Füßen liegt im Staub
Sein karger Rest, des Moders Raub;
Die Treppe stürzte ein im Brand,
Die sonst empor zum Thurm sich wand;
Kein Weg, kein Steg, der aufwärts führt,
Kein Hebel, der die Glocke rührt!
Du armes Kind! - Des Sturms Gebraus
Pfeift durch die Mauern und höhnt dich aus!
Vergebens kamst du durch Wind und Schnee,
Vergebens drangst du über den See,
Vergebens streckst du die Arme dein
Zur Glock' empor! - Es soll nicht seyn!
Im Dorfe schlägt es Mitternacht,
Der Himmel will's nicht, sein ist die Macht!

Starr stand das Kind, doch wie's dernahm
Den Stundenschlag, zu sich es kam,
Und wirft sich nieder auf den Stein,
Und faltet fromm die Hände klein,
Und betet:
"Liebes Christkind du!
"Hör' gnädig der armen Mary zu;
"Die Mutter sagt, so ist's auch wahr,
"Du kämst zu uns Kindern Jahr für Jahr;
"Du gingst vorbei an der Schlimmen Haus,
"Den Frommen theiltest du Gaben aus;
"So bitt' ich denn, dergiß nicht mein,
"Christkind in deinem Strahlenschein,
"Und weil dies Jahr ich nichts bekommen,
"Und war doch eines von den Frommen,
"So bitt' ich dich, gewähre mir
"Nur ein paar Schläge der Glocke hier,
"Daß mir die Mutter am Leben bleib',
"Und neu sich stärk' ihr siecher Leib;
"Gewähr' der armen Mary dies,
"Ich heiß' ja, wie deine Mutter hieß!

Und spricht's und heiß vom Antlitz rinnt
Ein Thränenstrom dem armen Kind;
Und eh' im Dorf noch der zwölfte Schlag
Verkündet einen neuen Tag,
Da plötzlich regt sich's,
Da, horch, bewegt sich's,
Da schwingt sich's im Kreise,
Da schallet leise
Ein Schlag, noch einer, und noch mehr;
Da läutet die Glocke von Innisfare!
Das that der Sturm nicht, deß rohe Macht
Dahintobt brausend durch die Nacht,
Das ist der Herr, der Gewährung nickt
Dem Kind, das gläubig aufwärts blickt;
Und wie hinaus über Berg und Wald
Mit mächt'gem Ruf die Glocke schallt,
Da mischt sich dem Kind wie Engelsang
Der Mutter Stimme in ihren Klang;
Gerettet! weht ihm's von ferne her
Ins Geläute der Glocke von Innisfare!

Friedrich Halm 		
Weihnachtstexte in Versen { Bild von C. Robinson }

Window nº 1
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Der Weihnachtsengel

Die Sterne blitzen und funkeln
Wie Äuglein hell und klar;
Ein Engel schwebt zur Erde,
Bringt holde Gaben dar.

Es ist ein gütiger Engel,
Er eilt von Haus zu Haus
Und teilt mit vollen Händen
Die reichen Gaben aus.

Die Kerzen brennen und flammen
Am schlanken Tannenbaum,
Und Äpflein, rot wie Wangen,
Und Nüsse in goldnem Schaum.

Die Kinder jubeln und beten
Und wollen vor Lust vergehn;
Da hört man ein Glöcklein klingen
Und Engelsflügel wehn.

Hinauf zu den goldnen Sternen
Zum heil'gen Himmelsraum
Sieht man das Kindlein schweben,
Gleich einem schönen Traum.

M. Pilgram
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Tannengeflüster

Wenn die ersten Fröste knistern
in dem Wald bei Bayrisch-Moos
geht ein Wispern und ein Flüstern
in den Tannenbäumen los,
ein Gekicher und Gesumm
ringsherum.

Eine Tanne lernt Gedichte,
eine Lärche hört ihr zu.
Eine dicke, alte Fichte
sagt verdrießlich: "Gebt doch Ruh!
Kerzenlicht und Weihnachtszeit
sind noch weit!

Vierundzwanzig lange Tage
wird gekräuselt und gestutzt
und das Wäldchen ohne Frage
wunderhübsch herausgeputzt.
Wer noch fragt; Wieso? Warum?
der ist dumm.

Was das Flüstern hier bedeutet,
weiß man selbst im Spatzennest:
Jeder Tannenbaum bereitet
sich nun vor auf Weihnachtsfest.
Denn ein Weihnachtsbaum zu sein:
das ist fein!

James Krüss (1926-1997)



besinnliche Tage und viel Friede auf der Welt
wünscht euch euer Wüscherli
Advientos Windows

Window nº 1
1-12-2014
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Der Weihnachtsengel

Die Sterne blitzen und funkeln
Wie Äuglein hell und klar;
Ein Engel schwebt zur Erde,
Bringt holde Gaben dar.

Es ist ein gütiger Engel,
Er eilt von Haus zu Haus
Und teilt mit vollen Händen
Die reichen Gaben aus.

Die Kerzen brennen und flammen
Am schlanken Tannenbaum,
Und Äpflein, rot wie Wangen,
Und Nüsse in goldnem Schaum.

Die Kinder jubeln und beten
Und wollen vor Lust vergehn;
Da hört man ein Glöcklein klingen
Und Engelsflügel wehn.

Hinauf zu den goldnen Sternen
Zum heil'gen Himmelsraum
Sieht man das Kindlein schweben,
Gleich einem schönen Traum.

M. Pilgram
Window nº 2
2-12-2014
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Einsiedlers Heiliger Abend

Ich hab' in den Weihnachtstagen -
Ich weiß auch, warum -
Mir selbst einen Christbaum geschlagen,
Der ist ganz verkrüppelt und krumm.

Ich bohrte ein Loch in die Diele
Und steckte ihn da hinein
Und stellte rings um ihn viele
Flaschen Burgunderwein.

Und zierte, um Baumschmuck und Lichter
Zu sparen, ihn abends noch spät
Mit Löffeln, Gabeln und Trichter
Und anderem blanken Gerät.

Ich kochte zur heiligen Stunde
Mir Erbsensuppe mit Speck
Und gab meinem fröhlichen Hunde
Gulasch und litt seinen Dreck.

Und sang aus burgundernder Kehle
Das Pfannenflickerlied.
Und pries mit bewundernder Seele
Alles das, was ich mied.

Es glimmte petroleumbetrunken
Später der Lampendocht.
Ich saß in Gedanken versunken.
Da hat's an die Türe gepocht,

Und pochte wieder und wieder.
Es konnte das Christkind sein.
Und klang's nicht wie Weihnachtslieder?
Ich aber rief nicht: "Herein!"

Ich zog mich aus und ging leise
Zu Bett, ohne Angst, ohne Spott,
Und dankte auf krumme Weise
Lallend dem lieben Gott.

Joachim Ringelnatz
Window nº 3
3-12-2014
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Rauhreif vor Weihnachten

Das Christkind ist durch den Wald gegangen,
Sein Schleier blieb an den Zweigen hangen,
Da fror er fest in der Winterluft
Und glänzt heut' Morgen wie lauter Duft.

Ich gehe still durch des Christkind's Garten,
Im Herzen regt sich ein süß Erwarten:
Ist schon die Erde so reich bedacht,
Was hat es mir da erst mitgebracht!

Anna Ritter
Window nº 4
4-12-2014
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Zeichen der Zeit

(Weihnacht 1899)

Am Himmel seh' ich Flammenzeichen,
Auf Erden wird es wunderlich.
Es wetterleuchtet; Wolken schleichen
Unheimlich und verbünden sich.

Wie ferne Donner dröhnen Klagen,
Und weit und weiter wird die Kluft.
Ein wirrer Knäuel dunkler Fragen
Durchschwirrt mit Sturmgebraus die Luft.

Es wanken Säulen, welche trugen
Den Bau mit stolzer Sicherheit.
Es knarrt und kracht in allen Fugen.
Mit Macht stürmt an die neue Zeit.

Es brodelt längst in dunklen Schlünden;
Schon zucken Flammen blutig rot,
Die Unheil und Verderben künden,
Die Boten sozialer Not.

Wann wird das Sturmsignal ertönen?
Der Ruf, der rings die Reihen schließt? -
Wann wogt der Strom von Blut und Thränen,
Der tropfenweis schon heute fließt? -

Doch horch! - ich höre Weihnachtslieder.
Die Menschheit lauscht dem süßen Klang.
Wer gab der Welt den Frieden wieder? -
Die Liebe, die den Haß bezwang.

Wilhelm Edelmann
Window nº 5
5-12-2014
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Knecht Ruprecht

Von drauß', vom Walde komm' ich her;
Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
Sah ich goldene Lichtlein sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor
Sah mit großen Augen das Christkind hervor,
Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,
Da rief's mich mit heller Stimme an:
,,Knecht Ruprecht," rief es, ,,alter Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Himmelstor ist aufgetan,

Alt' und Junge sollen nun
Von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
Und morgen flieg' ich hinab zur Erden,
Denn es soll wieder Weihnachten werden!"
Ich sprach: ,,O lieber Herre Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist;
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo's eitel gute Kinder hat."
- ,,Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach: ,,Das Säcklein, das ist hier:
Denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
Fressen fromme Kinder gern."
- ,,Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach: ,,Die Rute, die ist hier:
Doch für die Kinder nur, die schlechten,
Die trifft sie auf den Teil, den rechten."
Christkindlein sprach: ,,So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!"

Von drauß', vom Walde komm' ich her;
Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich's hierinnen find'!
Sind's gute Kind', sind's böse Kind'?

Theodor Storm
Window nº 6
6-12-2014
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Sankt Niklas und der Fischer

Ein Fischer, der hörig dem krizanen Stein,
Ruht abends bei Mondlicht am Strande;
Es spielten die Wellen mit glitzerndem Schein
Und huschten wie lockend zum Sande.

Da taucht aus dem schimmernden Wasser empor
Ein Weib, wie aus Düften gewoben:
,,Komm, Knabe, wir singen und spielen im Chor!" -
So spricht sie, die Arme erhoben.

Im grünlichen Haar eine Schilfkrone blinkt -
Nie hat er ein Weib so gesehen -
Ihr schimmernd Gewand in den Wogen versinkt -
Nun schaut er sie dicht vor sich stehen.

Das Mondlicht bespiegelt den herrlichen Leib,
Die Augen wie Sterne hell sprühen -
Zum Fischer jetzt neigt sich das liebliche Weib:
,,Du Kühler! - Dein Herzlein soll glühen!"

,,Flink spiele die Pfeife! - Ich singe dazu -
,,Dann tanzen wir hier auf den Wellen!
,,In meinem Palaste zu süßester Ruh
,,Sollst, Knabe, Du Dich mir gesellen!" -

Sein Pfeiflein aus Schilfrohr der Knabe ergriff
Und ließ es ganz sachte erklingen -
So fremd klang die Weise, so seltsam der Pfiff,
So lieblich der Wasserfrau Singen!

Doch wußte der Fischer wohl Altväter Mär
Von lockenden Nixen und Frauen -
Er dachte: ,,Für mich gibt es Hilfe nicht mehr!" -
Die Seele erfüllte ihm Grauen.

Schon greift nach dem Knaben die schimmernde Fei,
Umschlingt ihn mit eiskalten Armen -
Da ruft er, verzagend, den rettenden Schrei:
,,Sankt Niklas! O, tu Dich erbarmen!" -

Da klang durch die Stille ein gellender Ton,
Das Glöcklein der Niklaskapelle;
Es sanken die Arme, es schwankte die Kron',
Die Nixe verschwand in der Welle.

Der Fischer sprang totbleich zum Schlosse hinan:
,,Wer hat hier das Glöcklein gezogen? -
,,Der hat mich erlöset aus zaub'rischem Bann -
,,Ich läge nun tot in den Wogen!"

Doch alle erstaunten ob Kunde und Klang -
Hat niemand die Glocke gezogen -
Von selber bewegten sich Glöcklein und Strang -
Sankt Niklas ist Fischern gewogen!

Johanna Dirnböck-Schulz

Window nº 7
7-12-2014
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Advent

Schneeflocken fallen nieder,
Der Winter zog ins Land,
Nun wird Christkindlein wieder
Vom Himmel hergesandt.

Und wie die Kinder jubeln:
O Christkind, komm herein,
So bitten auch die Alten,
Ja, komm mit deinem Schein;

Mach unsre Augen helle
Und unsre Herzen weit,
Mach viele, milde Hände
Zum Geben frohbereit.

Und bringe Trost und Freude
Für jedes bange Herz,
Und leite die Verzagten
Im Glauben himmelwärts.

Die Einsamen und Armen
Mach du an Liebe reich,
Und allen müden Seelen
Der Hoffnung Schwingen zeig'!

Ja, komm, du Weihnachtssonne,
Und leuchte hell hinein
In unser aller Herzen
Mit deinem Freudenschein.

Anna Schöler
Window nº 8
8-12-2014
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Die goldene Rose

Goldene Rose, du makellose,
Die ich gefunden auf Bethlehems Feld,
Dich trag' ich fröhlich, dich trag' ich selig
Durch alle Wege der wankenden Welt.

Krank vor Verlangen, trauerumfangen
Sucht' ich, der Aermste, nach Blumen im Land;
Blumen des Lebens sucht' ich vergebens,
Konnt' sie nicht finden in irdischem Sand.

Goldene Rose, du makellose,
Kamst aus dem Himmel auf Bethlehems Feld;
Nun ich dich habe, theuerste Gabe,
Hab' ich den Himmel inmitten der Welt!

Leuchtest so sonnig, duftest so wonnig,
Röslein tief innen im heimlichen Grund;
Will dich da hegen, warten und pflegen,
Röslein: du blühst mir das Herz ja gesund.

Goldene Rose, du makellose,
Heilige Blume von Bethlehems Feld,
In süßen Weisen, lauten und leisen,
Will ich dich preisen der lauschenden Welt;

Daß nichts dir gleichet, nichts dich erreichet,
Himmlische Rose in goldiger Gluth;
Wo du gewonnen, bleichen die Sonnen;
Rose, ach Rose, wie bist du so gut!

Röslein, nun blühe, dufte und glühe
Bis in die große, die letzte Stund';
Da will ich grüßen dich noch und küssen,
Goldene Rose, mit sterbendem Mund.

Goldene Rose, du makellose,
Die ich gefunden auf Bethlehems Feld;
Dich trag' ich fröhlich, dich trag' ich selig
Noch durch die obere, ewige Welt!

Emil Quandt
Window nº 9
9-12-2014
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Der Friedensbote

(1870.)

Es stieg herab, den Friedensgruß zu bringen,
Der einst den Hirten auf dem Feld erschallte,
Ein Himmelsbote mit lichtweißen Schwingen
Und goldnem Haar, das schön in Locken wallte.

Sein Blick ist Freude und sein Herz ist Danken,
Auf seinen Lippen schwebt die süße Kunde,
Die er hinein will rufen in die Schranken
Arm-engen Lebens auf dem Erdenrunde.

Jetzt noch umfangen von erhabnem Schweigen,
Läßt er die Blicke schweifen zu den Sternen;
Bewundernd sieht er ihren ernsten Reigen
Und sieht sie wandeln durch endlose Fernen.

Der Erde kommt er näher, schon begrüßen
Ihn die Gestirne aus der Meere Spiegeln;
Auf einer Wolke rastend mit den Füßen,
Weilt er und blickt hinab mit ruh'nden Flügeln.

Da sieht er Scharen auf den Kampfplatz fliegen
Und Rufe der Verwünschung hört er schallen;
Die Todten sieht er unbegraben liegen,
Die in der blut'gen Feldschlacht sind gefallen.

Er sieht die Flamme Städt' und Dörfer lecken,
Jetzt niederducken sich, als wär' sie bange
Vorm Licht des Himmels, jetzt sich wieder recken
Empor mit Ingrimm, eine rothe Schlange.

Auf des zerstörten Herdes Trümmersteinen
Hört er die Frau'n und hört die Kinder klagen;
Im Elend sieht er die Verlaß'nen weinen
Um ihre Schützer, die der Krieg erschlagen.

Da wendet sich der Engel, daß er flüchte
Vom Ort des Grauens, aufwärts schwebt er wieder;
Und klagend wirft vor Gottes Angesichte
Und flehend sich des Himmels Bote nieder.

"Erbarmender, woll' Deine Blicke lenken
Voll Gnade zu den Menschen, die du schufest.
Sie werden zitternd Deiner Macht gedenken
Und deine Stimme hören, wenn du rufest.

Mein Mund ist machtlos, doch mich jammert ihrer;
O, daß sie wieder Deine Kinder werden,
Aus deiner Höh', allmächtiger Regierer,
Ruf' Du hernieder: Es sei Fried' auf Erden!"

Johannes Trojan
Window nº 10
10-12-2014
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Mariä Sehnsucht

Es ging Maria in den Morgen hinein,
That die Erd' einen lichten Liebesschein,
Und über die fröhlichen, grünen Höh'n,
Sah sie den bläulichen Himmel stehn.
"Ach, hätt' ich ein Brautkleid von Himmelschein,
Zwei goldene Flüglein - wie flög' ich hinein!" -

Es ging Maria in stiller Nacht,
Die Erde schlief, der Himmel wacht',
Und durch's Herze, wie sie ging und sann und dacht',
Zogen die Sterne mit goldener Pracht.
"Ach, hätt' ich das Brautkleid von Himmelsschein,
Und goldene Sterne gewoben drein!"

Es ging Maria im Garten allein,
Da sangen so lockend bunt' Vögelein,
Und Rosen sah sie im Grünen stehn,
Viel' rothe und weiße so wunderschön.
"Ach, hätt' ich ein Knäblein, so weiß und roth,
Wie wollt' ich 's lieb haben bis in den Tod!"

Nun ist wohl das Brautkleid gewoben gar,
Und goldene Sterne im dunkelen Haar,
Und im Arme die Jungfrau das Knäblein hält,
Hoch über der dunkelerbrausenden Welt,
Und vom Kindlein gehet ein Glänzen aus,
Das ruft uns nur ewig: nach Haus, nach Haus!

Joseph Freiherr von Eichendorff
Window nº 11
11-12-2014
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Der Wunschlose

Bevor die Kerzen brennen
Zur lieben Weihnachtszeit,
Heißt es bescheiden bekennen,
Womit man das Herz uns erfreut.

Doch sollte mich jemand fragen,
So wäre ich übel daran:
Ich habe kein Wünschlein zu sagen -
Ich bin ein wunschloser Mann.

Ich frag' nicht nach Silber und Golde,
Solange zufrieden ich bin:
Hab' ich nur mein Weibchen, das holde,
Und meinen heiteren Sinn;

Und ist mein Gewissen ein reines
Und bleib' ich nur rüstig und jung,
Und hab' ich ein Häuschen, ein kleines,
Und drinnen der Räume genung;

Und hab' ich im Haus einen Keller
Und drinnen ein Fäßchen mit Wein,
Und hab' ich stets Fleisch auf dem Teller
Und Kleider genügend im Schrein;

Und hab' ich am Haus eine Scheune,
Gefüllt bis zum Dache hinauf,
Und hab' ich im Stall ein paar Schweine,
Und Rößlein mit flinkem Lauf;

Und hab' ich am Haus einen Garten,
Und hab' ich am Garten ein Feld, -
Auf was sollt' ich da wohl noch warten?
Ihr Leutchen, dann pfeif ich auf Geld!

Nichts frag' ich nach Silber und Golde,
Ganz wunschlos leb' ich dahin,
Hab' ich nur mein Weibchen, das holde,
Und meinen heiteren Sinn!

Victor Band
Window nº 12
12-12-2014
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Weihnachtsglocken

Das sind die Weihnachtsglocken;
O, weihevoller Klang.
Sie jubeln und frohlocken,
Wie himmlischer Gesang.

Sie jauchzen sel'ge Lieder,
Vom Himmelslust geschwellt,
Und künden Freude wieder
Der friedelosen Welt.

Elisabeth Kolbe
Window nº 13
13-12-2014
13



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Sehnsucht nach der Heimat

Es brannten die himmlischen Kerzen
In leuchtendem Weihnachtsschein.
Ich dachte der Heimat im Herzen:
"O, mögest gesegnet du sein!"

"Ich bin dir ein Fremdling geworden,
Du stilles, verlorenes Glück." -
Da klang es in leisen Akkorden,
Als ob sie mich riefe zurück.

Sie grüßte so freundlich hernieder,
Hell strahlte der Abendstern -
"Ich grüße dich tausendmal wieder
Aus stiller und einsamer Fern'!"

Oskar Häring
Window nº 14
14-12-2014
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Die Glocke von Innisfare

Weihnachtabend, Fest der Kleinen,
Wie sie harren auf dein Erscheinen,
Wie mit freuderothen Wangen
Jubelnd laut sie dich empfangen!
Weihnachtabend, bei Arm und Reich,
Ueberall grünt dein Tannenzweig;
Ueberall brennen deine Kerzen,
Ueberall schlagen kleine Herzen,
Strecken hastig kleine Hände
Sich entgegen deiner Spende;
Ueberall grüßt dich, wo es sey,
Weihnachtabend, ein Freudenschrei!

Weihnachtabend, Fest der Kleinen,
Dorther grüßt dich leises Weinen!
Dort, wo Schottlands klarer Tweed
Rauscht durch Chediots Waldgebiet,
Wo sich zwischen Felsenengen
Coldstream's Hütten zusammendrängen,
Dort im Stübchen, arm und kahl,
In der Dämm'rung mattem Strahl,
Wacht ein Kind am Schmerzenlager,
Drauf die Mutter blaß und hager
Aechzt und stöhnt in Fieberqual.
Arme Mary, zehn Mal kaum
Sah sie blühen den Apfelbaum,
Und schon gelben Sturm und Wetter
Ihr des Lebensbaumes Blätter;
Sorgend sitzt sie, horcht und lauscht,
Wie der Mutter Pulsschlag rauscht,
Blickt im Dunkeln scheu umher,
Und das Herz dom Kummer schwer,
Grüßt sie still mit leisem Weinen,
Weihnachtabend, dein Erscheinen!

Durch die rauchgeschwärzten Scheiben
Irrt ihr Blick und starrt hinaus
In des Nachtgewölkes Treiben;
Sieh, da geht im Nachbarhaus
Licht an Licht auf, hell wie Sterne,
Weihnachtsjubel schallt von Ferne,
Froher Spiele Saus und Braus,
Und vor Kummer und vor Sehnen
Heißer fließen Mary's Thränen,
Und ihr Herz wird trüb und trüber;
Horch, da schallt das Lied herüber,
Das zur Weihnachts=Feierstunde
Dorten geht don Mund zu Munde;
Also weht's don Ferne her:

,,Im Kloster von Innisfare
,,Da tönt nicht Chor, noch Orgel mehr;
,,Die schlimmen Sachsen warfen's nieder,
,,Seitdem erhob es sich nicht wieder;
,,In Trümmern liegt's, mich dauert's sehr,
,,Das Kloster von Innisfare!"

,,Vom Kloster von Innisfare
,,Nur eine Kapell' ist übrig mehr;
,,Drin hängt ein Glöcklein von gutem Klange,
,,Zieht einer zur rechten Zeit am Strange,
,,Wirkt Wunder rings im Land umher
,,Das Glöcklein von Innisfare!"
,,Das Glöcklein von Innisfare!
,,Liegt ein Kranker darnieder schwer,
,,Daß er wieder euch gesunde,
,,In der Christnacht zwölften Stunde
,,Zieht das Glöcklein, ich rath' euch's sehr,
,,Das Glöcklein von Innisfare!"

Leise war das Lied verklungen,
Und ein Seufzer, dumpf und schwer,
Tief vom Herzen losgerungen,
Tönt dom Schmerzenslager her,
Und der Worte mächtig kaum,
Stammelt die Kranke im Fiebertraum:
,,Ja, die Glocke von Innisfare!
,,Wenn noch dein Vater am Leben wär',
,,Daß er das Glöcklein mir läuten ginge,
,,So entkäm' ich des Todes Schlinge;
,,Müßte nicht hier in Noth verderben,
,,Mary, mein Kind, da müßt ich nicht sterben!
,,Wenn noch dein Vater am Leben wär'!" -
Spricht's und sinkt zurücke wieder,
Und Erschöpfung, bleiern schwer,
Lähmt die Zunge, lähmt die Glieder!
Schweigend senkt die Nacht sich nieder;
Rings ersterben Sang und Tanz,
Festgejubel und Lichterglanz;
Stille wird's in allen Hütten,
Christnacht kommt herangeschritten.

Durch Coldstream's Schlucht weht Sturmgebraus,
Und löscht am Himmel die Sterne aus;
Schnee wirbelt nieder dicht und schwer,
Eilf Schläge dröhnen vom Thurme her.
Der Riegel klirrt, es knarrt die Thür';
Wer wagt ins Freie sich herfür?
Wer wagt in die wilde Nacht sich hinaus,
In Schneegestöber und Sturmgebraus?
Ein Mädchen ist's, zart, schmächtig, klein;
Wohl hüllt es in sein Plaid sich ein,
Doch gibt's die Füße nackt dem Eis,
Die blonden Locken dem Sturme preis;
Ein Stab bewehrt die eine Hand,
Die andre hält der Leuchte Brand,
So eilt sie hin, rasch wie der Wind,
Und rieth' ihr Einer: ,,Steh' still, mein Kind!

,,Der Sturm verweht dich in seiner Flucht,
,,Der Schnee begräbt dich mit seiner Wucht;
,,Kehr' heim in's schützende Gemach,
,,Das Wetter will nicht - gib ihm nach!"
Drauf spräch' sie nur: ,,Habt schönen Dank!
,,Die Mutter liegt daheim schwer krank;
,,Muß läuten das Glöcklein von Innisfare,
,,Mein Vater ist nicht am Leben mehr!"
Das spräche sie und eilte fort;
Nehm' Gott sie denn in seinen Hort! -

Bergan, bergunter, hinab, hinauf,
So stürmt sie hin in raschem Lauf;
Schnee birgt die Kluft und deckt den Stein,
Hab' acht; glatt ist der Felsenrain!
Sie strauchelt, sie gleitet - Weh, sie fällt! -
Die Leuchte liegt am Stein zerschellt,
Sie aber rafft sich frisch empor,
Und eilt dahin rasch wie zuvor!
Was aber, horch, trabt hinterdrein?
Sollt' es ihr treuer Haushund seyn?
Doch dünkt mich fast das grause Thier -
Ein Wolf - Nun ist's vorbei mit ihr! -
Schon naht er knurrend, fletscht den Zahn,
Und faßt ihr Plaid und springt sie an
Da weicht ihm unterm Fuß der Grund,
Er sinkt in der Wolfsgrub' offnen Schlund;
Die Decke, die unter dem Kind nicht brach,
Gab bei dem Sprung des Thieres nach;
Ihr Plaid nur zerrt's mit sich hinab.
Sie aber sich kreuzend in raschem Trab
Eilt muthig weiter hinab, hinauf,
Bergan, bergunter in flücht'gem Lauf!
Wohl trieft ihr Röcklein, wohl trieft ihr Haar,
Wohl steht auf der Stirne der Schweiß ihr klar,
Wohl wirbelt der Schnee rings schwer und dicht,
Sie achtet's nicht, sie weiß es nicht;
Nach Innisfare nur steht ihr Sinn,
Doch halt, wo trug ihr Fuß sie hin?
Weil ihr die Leuchte dort zerbrach,
Ging irrend falschem Pfad sie nach;
Das Kloster liegt drüben auf der Höh',
Und sie steht unten tief am See;
Wenn Eis auch die Fluth in Fesseln legt,
Wer weiß, ob's hält, wer weiß, ob's trägt?
Und soll sie zurücke? - Nimmermehr!
Da dröhnen drei Schläge vom Dorfe her;
"Drei Viertel auf zwölf! - So helf' mir Gott;
"Ich muß hinüber, und wär's mein Tod!"
Da ist sie schon am Uferrand
Halt' ein, mein Kind, und bleib' am Land!
Das Eis ist dünn - Noch ist es Zeit
Schon kracht's und prasselt's weit und breit
Da bricht's - ein Schrei - Nehm' deine Huld
Sie gnädig auf, die rein von Schuld!
Doch nein - noch flimmert ihr weiß Gewand,
Von Scholl' zu Scholle springt sie ans Land
Nun ist sie drüben, und nun im Lauf
Stürmt sie den Klosterberg hinauf
Nun ist sie oben, nun ist's erreicht,
Nun schlägt das Herz ihr frei und leicht,
Nun athmet sie auf tief, frei und lang;
Er ist vollbracht der schwere Gang!
Und dorwärts dringt in frommer Lust
Sie durch der Trümmer Schutt und Wust;
Nur eine Capelle ist übrig mehr,
Dort ragt ihr spitzes Thürmlein her,
Und aus dem Thürmlein glänzt von fern
Die Glocke her, ein Rettungsstern;
Die Thür' steht offen, sie tritt hinein;
Nun lass' das Werk vollendet seyn,
Zieh' an das Glöcklein, daß es klingt
Und deiner Mutter Genesung bringt!
Was säumst du, Kind? Was suchst du lang?
Greif' zu - Herr Gott, es fehlt der Strang!
Zu ihren Füßen liegt im Staub
Sein karger Rest, des Moders Raub;
Die Treppe stürzte ein im Brand,
Die sonst empor zum Thurm sich wand;
Kein Weg, kein Steg, der aufwärts führt,
Kein Hebel, der die Glocke rührt!
Du armes Kind! - Des Sturms Gebraus
Pfeift durch die Mauern und höhnt dich aus!
Vergebens kamst du durch Wind und Schnee,
Vergebens drangst du über den See,
Vergebens streckst du die Arme dein
Zur Glock' empor! - Es soll nicht seyn!
Im Dorfe schlägt es Mitternacht,
Der Himmel will's nicht, sein ist die Macht!

Starr stand das Kind, doch wie's dernahm
Den Stundenschlag, zu sich es kam,
Und wirft sich nieder auf den Stein,
Und faltet fromm die Hände klein,
Und betet:
"Liebes Christkind du!
"Hör' gnädig der armen Mary zu;
"Die Mutter sagt, so ist's auch wahr,
"Du kämst zu uns Kindern Jahr für Jahr;
"Du gingst vorbei an der Schlimmen Haus,
"Den Frommen theiltest du Gaben aus;
"So bitt' ich denn, dergiß nicht mein,
"Christkind in deinem Strahlenschein,
"Und weil dies Jahr ich nichts bekommen,
"Und war doch eines von den Frommen,
"So bitt' ich dich, gewähre mir
"Nur ein paar Schläge der Glocke hier,
"Daß mir die Mutter am Leben bleib',
"Und neu sich stärk' ihr siecher Leib;
"Gewähr' der armen Mary dies,
"Ich heiß' ja, wie deine Mutter hieß!

Und spricht's und heiß vom Antlitz rinnt
Ein Thränenstrom dem armen Kind;
Und eh' im Dorf noch der zwölfte Schlag
Verkündet einen neuen Tag,
Da plötzlich regt sich's,
Da, horch, bewegt sich's,
Da schwingt sich's im Kreise,
Da schallet leise
Ein Schlag, noch einer, und noch mehr;
Da läutet die Glocke von Innisfare!
Das that der Sturm nicht, deß rohe Macht
Dahintobt brausend durch die Nacht,
Das ist der Herr, der Gewährung nickt
Dem Kind, das gläubig aufwärts blickt;
Und wie hinaus über Berg und Wald
Mit mächt'gem Ruf die Glocke schallt,
Da mischt sich dem Kind wie Engelsang
Der Mutter Stimme in ihren Klang;
Gerettet! weht ihm's von ferne her
Ins Geläute der Glocke von Innisfare!

Friedrich Halm
Weihnachtstexte in Versen { Bild von C. Robinson }

Window nº 15
15-12-2014
15


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Märchentraum

Am Weihnachtsbaum mit ihrem Märchenbuche
Das Mädchen sitzt - ringsum herrscht tiefe Ruh'.
Ein Lächeln spielt um ihre holden Züge,
Schlaftrunken fielen ihre Augen zu.

Sie träumte sich zurück in jene Stunden,
Da sie ein Kind, so heiter, froh und jung,
Und all die Bilder ihrer Kindertage
Sie weckten in ihr auf - Erinnerung.

Erinnerung an sonnige Gestalten,
Die einst so lieb ihr waren und vertraut,
Die sie in ihren schönsten Jugendträumen
Als ihre liebsten Freundinnen geschaut.

Und plötzlich schwebt zu ihr ganz sacht hernieder
Die Märchenfee mit ihrem Zauberstab -
Die Kerzen an dem Baume flackern heller,
Wie sie sich neigt zur Schlummernden herab.

Kennst Du mich noch? begann die Fee zu fragen -
Oft führt' ich Dich in's Land des Sonnenscheins,
Dort sangen Dir verständlich ihre Lieder
Die Vögel meines heil'gen Zauberhains.

Dort führt' ich Dich in mein hellglänzend Schlosse,
Von Edelsteinen funkelnd und Demant,
Wo von den Decken hängen Lichterkronen,
Wo Dir Dein Bild strahlt aus krystall'ner Wand.

Wo Alles, was Dein Herze nur begehret,
Sich Dir erfüllt, wenn Du es kaum gedacht,
Wo man nicht Thränen kennt, noch Sorg' und Schmerzen,
Wo Aug' und Herz in Glückessonne lacht.

Dahin will heut' ich Dich, Du Holde, führen,
Dornröschen harrt schon Dein in dem Palast,
Schneewittchen mit den sieben guten Zwergen
Lädt Dich in ihrem Zauberberg zu Gast.

Rotkäppchen spricht schon mit dem bösen Wolfe -
Laß eilen uns! sonst frißt er sie gar auf!
Und Aschenbrödel schlüpfte aus dem Saale,
Es folgt der Prinz ihr nach in schnellem Lauf.

Und willst Du mir noch weiter fröhlich folgen,
So führ' ich Dich zum tiefen, tiefen Wald,
Wo Hans und Gretel bei der Hexe weilen,
Die, ach, so garstig ist, so bös' und alt.

Laß' eilen uns! sonst flieht die Zauberstunde
Vorbei - und Du hast nichts geschaut,
Horch, horch! Da naht sich schon mein Schwanenwagen,
Ich hör's an seiner Silberglöckchen Laut.

Komm! Steige ein! - Da wacht' sie auf vom Schlummer,
Die Kerzen brannten nieder an dem Baum.
Das Märchenbuch entsank den schlanken Händen
,,Ach Märchenglück! Du bleibst ein holder Traum!"

Olga Arendt-Morgenstern
Window nº 16
16-12-2014
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Wunder der Weihnacht

Mit deinem Hauche, würzig rein,
Du lieber Weihnachtsbaum, umwebe mich!
Mit deiner Lichter ruhig heitrem Schein
Zu kindlich reinem Glück erhebe mich!

Wenn du erstrahlst im Kerzenlicht,
Ein herrlich schönes Wunder da geschieht:
Dein Reiz auch den Verbittertsten umflicht,
Haucht ihm ins Herz der Kindheit hohes Lied!

Franz Josef Zlatnik
Window nº 17
17-12-2014
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Christbaum und Krippe

Durchs Fenster strahlt am Weihnachtsfeste
Ein Lichterbaum. Es lockt sein Glüh'n
Aus dem Juwelenschmuck der Gäste
Ein augenblendend Funkensprüh'n.
Ein Christbaum ist's, doch was er kündet,
Das hat mit Christus nichts gemein.
Der Mammon hat ihn angezündet
Und prahlt mit seinem grellen Schein.

Und wandert ihr am Fest der Schieber
Vorbei mit zorngeballter Faust,
Dann kommt, ich führ' euch dort hinüber,
Wo heut' der wahre Christus haust.
Es geht durch enge, finst're Gassen;
In einem Kirchlein, arm und alt,
Da liegt im Kripplein weltverlassen
Des Heilands dürftige Gestalt.

Der Raum ist kalt, zwei trübe Kerzen
Beleuchten matt das Jesuskind.
Doch euch wird's warm und hell im Herzen,
Ein Zauber ist's, der euch umspinnt.
Verklung'ne Zeiten kehren wieder,
Der Kinderglaube steigt herauf -
Gerührt sinkt ihr vorm Kripplein nieder
Und steht getröstet wieder auf.

Ottokar Kernstock

Window nº 18
18-12-2014
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Christabend in der Fremde

Die Welt so weiß, so fremd und weit,
Die Nacht so nah', der Weg so lang,
Der Fuß so wund, das Herz voll Leid,
Ist das, o Gott, ein Weihnachtsgang!
Ja, Weihnacht heut für Jung und Alt,
Für jedes Herz an Glück so reich,
Der Wanderbursch nur einsam wallt,
Das Aug' gesenkt, die Wange bleich!

Weh thut's, so in der Fremde sein,
Doch doppelt weh am Weihnachtsfest,
D'rum blickt er auch so traurig d'rein,
Ach, alle Welt ihn ja verläßt!
Kein Haus sich öffnet gastlich heut
Dem armen, fremden Wandersmann,
Kein Herz ihm traut Willkommen beut,
Kein Mund ihm sagt: ,,Kehr' ein, klopf' an!"
Wohl eine Gabe hier und dort
Ward kalt und fremd ihm heut gereicht,
Kein lieber Blick, kein freundlich' Wort
Hat lind sein armes Herz erweicht!
Und träumend geht er nun dahin
Den stillen, weiß beschneiten Pfad,
Und träumend eilen Seel' und Sinn
Zur Ferne, wo sein Heim er hat!

Er hat ein Heim so lieb und traut,
Der arme Mann, - nun nicht mehr arm
Nein, - denn mit Geistesblick er schaut
In's Mutteraug' so liebewarm!
Er sieht die Witwe betend knie'n
In Thränen vor Mariens Bild:
"Maria, hüt' und schütze ihn!
Sei Du ihm nah'! führ' Du ihn mild!"

Da öffnet leise sich die Thür,
Und eine blonde Maid tritt ein:
,,Lieb' Mütterlein, jetzt komm' mit mir,
Bald wird es Zeit zum Christamt sein!
Komm, stütze dich aus meinen Arm,
Und laß uns zum Altare geh'n,
Zum Gotteskind' in Liebe warm
Für deinen fernen Sohn zu fleh'n!"
,,Marie! mein Lieb so treu und traut!
O Mutter, segne Gott dein Herz!"
Der Wand'rer spricht's, - ein Thränlein thaut
In heißer Lieb' und stillem Schmerz!
Er sieht sie geh'n - ein rührend' Bild!
Zum schönen Amt der heil'gen Nacht,
Die Maid so hold, so engelsmild,
Die Mutter bleich und gramverwacht!

Und wie er so mit Beiden geht
Im Geiste nun - wie's nur geschah!
Vor einem stillen Friedhof steht
Er plötzlich traumverloren da!
Hat ihn sein Engel hergebracht,
Zu kehren bei den Todten ein?
Wohlan! auch hier ist's heil'ge Nacht,
Auch hier wird Christkind nah' ihm sein!

Der Tannenbaum auf jenem Grab
Scheint ihm zu winken lieb' und leis',
Da legt er still sein Bündel ab,
Da ruht er aus von langer Reis'!
Das Haupt gelehnt am Tannenbaum,
Die Hände vor's Gesicht gedrückt,
Träumt wachend er gar süßen Traum,
Sein Herz zur fernen Heimath blickt!
Und endlich schläft ganz still er ein
Auf weißem Grab zur heil'gen Nacht!
Da strahlt's um ihn wie Lebensschein
Und Himmelslicht, - o welche Pracht!
Im Heimathskirchlein der Altar
Erglänzt vor ihm im Weihnachtslicht,
Mit Jubelliedern süß und klar
Drängt Alt und Jung zum Kripplein dicht.

Das Glöcklein tönt, und hoch empor
Der Priester nun die Hostie hält,
Wie Strahlenglanz quillt's d'raus hervor,
Und sieh, ein lichter Strahl, er fällt,
Gesandt von treuer Liebe fleh'n,
Bis in des Schläfers Herz hinein;
Wie ist ihm doch so wohl gescheh'n,
Er meint im Himmel schon zu sein!

Er lächelt wie ein Kind im Traum,
Dann steht es still, das müde Herz,
Zu Christkinds ew'gem Weihnachtsbaum
Schwingt sich die Seele himmelwärts!
Und mehr und mehr deckt weich und dicht
Der Schnee den stillen Schläfer zu,
Ein Grabtuch, strahlend rein und licht,
Hüllt lind ihn ein zur letzten Ruh'!
Fern aber durch die stille Nacht
Zwei Frauen wieder heimwärts geh'n,
Was haben Beide wohl gedacht?
Wen mögen sie im Geist jetzt seh'n?
"O Mutter, wo er heut wohl ist,
Heut, in der stillen heil'gen Nacht!?"
,,,,Marie, glaub's fest, der heil'ge Christ
Hat - wo er sei - ihm Licht gebracht!""

Cordula Peregrina







Window nº 19
19-12-2014
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Weihnachtsbäume von Gustav Falke


Nun kommen die vielen Weihnachtsbäume
aus dem Wald in die Stadt herein.
Träumen sie ihre Waldesträume
wieder beim Laternenschein?



Könnten sie sprechen! Die holden Geschichten
von der Waldfrau, die Märchen webt,
was wir uns erst alles erdichten,
sie haben das alles wirklich erlebt.





Da steh'n sie nun an den Straßen und schauen
wunderlich und fremd darein,
als ob sie der Zukunft nicht trauen,
es muß doch was im Werke sein!





Freilich, wenn sie dann in den Stuben
im Schmuck der hellen Kerzen stehn,
und den kleinen Mädchen und Buben
in die glänzenden Augen sehn.





Dann ist ihnen auf einmal, als hätte
ihnen das alles schon mal geträumt,
als sie noch im Wurzelbette
den stillen Waldweg eingesäumt.





Dann stehen sie da, so still und selig,
als wäre ihr heimlichstes Wünschen erfüllt,
als hätte sich ihnen doch allmählich
ihres Lebens Sinn enthüllt;





Als wären sie für Konfekt und Lichter
vorherbestimmt, und es müßte so sein,
und ihre spitzen Nadelgesichter
sehen ganz verklärt darein.


(Gustav Falke)
Window nº 20
20-12-2014
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Weihnachten

Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend' geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt's wie wunderbares Singen-
O du gnadenreiche Zeit!

J. von Eichendorff
Window nº 21
21-12-2014
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Helle Glocken klingen wieder,
Kinder singen Weihnachtslieder,
Kerzen schenken warmes Licht,
das von Liebe und Vergebung spricht.

Das Fest der Liebe wird begangen,
von dem schon alte Lieder sangen,
Einkehr herrscht in allen Herzen,
Abschied nimmt man von den Schmerzen.

Weihnachten heißt "Danke" sagen,
nun ruhen Ärger und auch Klagen,
eine Zeit des Friedens naht heran,
für jede Frau und jeden Mann.
Window nº 22
22-12-2014
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Weihnachtsblues

Das Fest ist auf den Hund gekommen,
sagt Tante Käthe.
Da wird man nur noch ausgenommen,
sagt Tante Käthe.

Ach, Weihnachten ist kein Genuss mehr,
sagt Tante Käthe,
dazu hab ich jetzt keine Lust mehr,
sagt Tante Käthe.



Es dreht sich alles nur noch um das Schenken.
Man sollte doch zum Fest an andre Dinge denken.
An Nächstenliebe beispielsweise zu den Armen,
doch der Konsum kennt ja bekanntlich kein Erbarmen.

Nein, im Advent geht man im Kaufgewühl fast unter,
und all das zieht mich jedes Jahr unheimlich runter.
Ich für mein Teil mach diesen Rummel nicht mehr mit:
ich fliege dieses Jahr zum Shoppen nach Madrid!

Renate Eggert-Schwarten
Window nº 23
23-12-2014
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Weihnachtszeit

O schöne, herrliche Weihnachtszeit!
Was bringst du Lust und Fröhlichkeit!
Wenn der heilige Christ in jedem Haus
teilt seine lieben Gaben aus.
Und ist das Häuschen noch so klein,
so kommt der heilige Christ hinein,
und alle sind ihm lieb wie die Seinen,
die Armen und Reichen, die Grossen und Kleinen.
Der heilige Christ an alle denkt,
ein jedes wird von ihm beschenkt.
Drum lasst uns freuen und dankbar sein!
Er denkt auch unser, mein und dein!

H. H. von Fallersleben
Window nº 24
24-12-2014
24


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Warten auf das Christkind

Wir warten auf das Christuskind,
es kommt zu uns bestimmt geschwind`,
verbreitet dabei seinen Segen,
begleitet uns auf allen Wegen.
Zum großen Erlebnis wird unser Fest,
auf das es sich gut warten lässt.
Die Straßen erglänzen im Lichtermeer,
wir freuen uns doch schon so sehr.
Alle Adventskerzen strahlen in voller Pracht,
dem Heiligen Abend wird gedacht.
Wenn der Tisch mit schönen Gaben gedeckt,
ist unser gemeinsames Glück perfekt.


© http://weihnachtsgedichte.de

Ich wünsche allen ein friedliches Weihnachten

euer Wüscherli
Window nº 25
25-12-2014
25



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Tannengeflüster

Wenn die ersten Fröste knistern
in dem Wald bei Bayrisch-Moos
geht ein Wispern und ein Flüstern
in den Tannenbäumen los,
ein Gekicher und Gesumm
ringsherum.

Eine Tanne lernt Gedichte,
eine Lärche hört ihr zu.
Eine dicke, alte Fichte
sagt verdrießlich: "Gebt doch Ruh!
Kerzenlicht und Weihnachtszeit
sind noch weit!

Vierundzwanzig lange Tage
wird gekräuselt und gestutzt
und das Wäldchen ohne Frage
wunderhübsch herausgeputzt.
Wer noch fragt; Wieso? Warum?
der ist dumm.

Was das Flüstern hier bedeutet,
weiß man selbst im Spatzennest:
Jeder Tannenbaum bereitet
sich nun vor auf Weihnachtsfest.
Denn ein Weihnachtsbaum zu sein:
das ist fein!

James Krüss (1926-1997)



besinnliche Tage und viel Friede auf der Welt
wünscht euch euer Wüscherli

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